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10 Jahre Interessengemeinschaft Aargauer Altstädte – Die Gemeinschaft zahlt sich aus

Im Rahmen der 10. Generalversammlung der Interessengemeinschaft Aargauer Altstädte wurde auch das Jubiläum gefeiert. Landammann Dieter Egli würdigte die Entwicklung die Kooperation der zwölf Aargauer Städte für die gemeinsame Förderung und Stärkung der Innenstädte.

Die Traktanden der ordentlichen Generalversammlung waren schnell abgehandelt und der Vorstand um Präsident Peter C. Beyeler (ehemaliger Regierungsrat) wurde mit einer Auswahl zum zehnten Mal gewählt. Seit der Gründung gehören dem Gremium Brigitte Albisser (Stadtmarketing Zofingen), Oliver Bachmann (Regionalplaner Metron AG), Kurt Schneider (Stadtbaumeister Olten) und Marcel Suter (Geschäftsführer) an. 2019 wurde der Vorstand mit dem ehemaligen Zofinger Stadtpräsident und Grossrat Hans-Ruedi Hottiger gestärkt. So galt das Augenmerk des Anlasses in Mellingen dem 10-jährigen Bestehen. Vor zehn Jahren wurde die Interessengemeinschaft Aargauer Altstädte gegründet und seither wurden viele Grundlagenberichte und Musterprozesse erarbeitet sowie Workshops und Informationsanlässe durchgeführt.

Bewährtes City-Management

Am wichtigsten ist jedoch der Erfahrungsaustausch unter den Städten, wovon insbesondere die kleineren Kommunen mit geringen Ressourcen profitieren können. Eine der massgebendsten Errungenschaften mit guten Resultaten ist die Einführung des City-Managements in den Städten Aarau, Rheinfelden, Bremgarten und Zurzach. In Baden ist die Wirtschaftsförderung und damit die Verantwortung für die Entwicklung in der Innenstadt in Kooperation mit dem Gewerbeverein (baden.com) in der Verwaltung involviert. In weiteren Städten drehen sich Gedanken um die Einführung dieser Funktion. Zwar hat der Einwohnerrat Zofingen die Einführung des City-Managements in einem ersten Anlauf aus finanziellen Gründen abgelehnt. Einwände können auch zu besseren Lösungen führen, deshalb ist das Thema in der Thutstadt nicht vom Tisch. Aus den Erfahrungen im Aargau entstand auch das City-Management in Olten und in Luzern. Die Stadt Brig ist mit der IG Aargauer Altstädte im Austausch, um allenfalls diesen Weg ebenfalls einzuschlagen.

Austausch von Wissen ist zentral

«Die Stärken der Aargauer Altstädte als Ganzes vermarkten, vom Wissen und den Erfahrungen aller profitieren, die Entwicklung gemeinsam angehen – das hat zu guten und nachhaltigen Resultaten geführt», fasste der Präsident und ehemalige Regierungsrat Peter C. Beyeler am Jubiläumsanlass in Mellingen zusammen. Es sei einiges passiert: In Aarau wird die Wirkung aus dem ersten Entwicklungsprozess untersucht und in eine angepasst Fortsetzung gebracht, Bremgarten ist daran, eine Organisation für die Standortförderung aufzubauen, Zofingen ist in einem partizipativen Prozess mit Gewerbe und Bewohnern daran, die Altstadt für die Zukunft zu rüsten, Rheinfelden steht mitten im Prozess für die Attraktivierung der Altstadt und Lenzburg kümmert sich um das Thema Smart City mit verschiedenen Digitalisierungsmöglichkeiten für Einheimische und Gäste. Brugg sucht als Pilotstadt zum Musterprozess der IG Aargauer Altstädte eine gute Verbindung von Neustadt und Altstadt mit einem Entwicklungsleitbild und in Mellingen werden die Folgen der Umfahrungsstrasse für das verkehrsbefreite Städtchen mit der Organisation Plaza und mit Blick vorne bearbeitet.

Einzigartige Organisation

Landammann Dieter Egli unterstrich am Jubiläumsanlass die Bedeutung der historischen Aargauer Altstädte nicht nur für Besucherinnen und Besucher, sondern auch für die Bewohnerschaft und das Gewerbe. «22 Prozent der Altstädte der Schweiz sind im Aargau und sie bilden das Herzstück unserer Städte». Weil im Wandel der Zeit die Herausforderungen für das Leben und die bauliche Entwicklung der Innenstädte enorm gross seien, habe die IG Aargauer Altstädte eine zentrale Bedeutung und sie sei schweizweit eine einzigartige Organisation. «In den zehn Jahren des Bestehens hat sich die Zusammenarbeit mit den Städten und mit der kantonalen Standortförderung erfreulich entwickelt», stellte er fest. Der Regierungsrat sei sich dem Wert von Zielen und Arbeit der Interessengemeinschaft bewusst und wünsche sich eine gestärkte Fortsetzung ihres Wirkens. Im vergangenen Jahr haben sich die Städte für den Fortbestand mit Arbeitsprogramm und Beiträgen bis 2029 entschieden. An Projekten und Ideen fehlt es nicht. Entscheidend sei aber, so Präsident Peter C. Beyeler, «dass sich die Städte bewusst und aktiv um ihr Herzstück kümmern.» Marcel Suter