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Digitaler Lärm für die Rettung von Lebensmitteln in der Nachbarschaft

Trotz Corona geht der Kampf gegen Food Waste weiter und ist über die sozialen Medien stärker wie nie zuvor. In dieser Woche ist die Kühlschrank-Community um das Pionierprojekt Madame Frigo, unterstützt von Engagement Migros, Teil eines digitalen Spektakels.

Gerade durch Hamster-Käufe, die schwankende Lust am Kochen oder die bevorzugte Unterstützung von Lieblings- Restaurants über lokale Hilfs- Plattformen haben viele von uns gerade zu viel eingekauft. Damit diese Lebensmittel vor der Tonne gerettet werden, stehen in vielen Schweizer Städten öffentliche Kühlschränke von Madame Frigo zur Verfügung. Sie dienen als Austauschplattform für Alles, was man selbst zu viel hat, ein anderer aber gerne noch verwendet.

«Seit Einführung der Corona-Massnahmen verzeichnen wir eine verstärkte Nutzung der Gemeinschaftskühlschränke », sagt Jana Huwyler, die das Projekt 2014 zusammen mit drei weiteren Studentinnen gestartet hat. Madame Frigo leistet damit einen besonderen Beitrag zur sozialen Interaktion in der Nachbarschaft, und das, wenn es sein muss, auch ganz ohne persönlichen Kontakt.

Gammeln war früher, jetzt wird gehandelt
Als Teil der Kampagne #MoveTheDate ist Madame Frigo rund um den 8. Mai verstärkt im Einsatz, wenn es darum geht, den Schweizer «Overshoot Day» zu verschieben – den Tag, an dem unsere Ressourcen für das Jahr 2020 bereits verbraucht sind. Eine Reduktion von Food Waste kann diese Ressourcen schonen und ist vor allem durch eine bessere Wertschätzung von Lebensmitteln möglich. Deshalb wird Madame Frigo in dieser Woche an allen Kühlschrank-Standorten aktiv.

Aufgrund der aktuellen Situation können die Aktionen zur Aufmerksamkeitserregung nicht wie geplant auf der Strasse stattfinden. Dafür wird das Team und seine freiwilligen HelferInnen in den sozialen Medien laut. Vom digitalen Flashmob über Homehacks zur Resteverwertung aus Allem, was Kühlschrank und Kammer hergeben bis hin zur gemeinsamen Koch-Challenge auf Instagram und Facebook ist die Botschaft: Mit viel Mut und guten Ideen können wir zusammen Grosses erreichen.

Deshalb ruft die Madame Frigo Community im Rahmen der Initiative von #MoveTheDate Switzerland mit vielen weiteren engagierten Partnern dazu auf, mitzumachen, Aktionen und Videos zu teilen, einander zu unterstützen und sich gemeinsam stark zu machen – für einen nachhaltigeren Umgang mit unserem Planeten. Jeder Move zählt!

Derzeit stehen 37 Kühlschränke in 14 Städten. In Aarau ist der Madame Frigo Kühlschrank in der Kirchgasse/Übergang Adelbändli platziert.

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Stadtmuseum: digital und analog

Am 12. Mai öffnet das Stadtmuseum Aarau wieder seine Tore. Das Stadtmuseum freut sich darauf, dass es sein Publikum in Zukunft nicht mehr nur digital, sondern auch wieder «analog» vor Ort begrüssen darf. Der Museumsleiter Marc Griesshammer zeigt sich überzeugt, dass man gestärkt aus der Krise hervorgeht und sich auch neue Chancen bieten.

Wie erlebten Sie und das Museumsteam die 6 Wochen hinter geschlossenen Türen?
Marc Griesshammer: Wie die allermeisten Menschen auch, von zu Hause aus, im Homeoffice. Vor Ort war lediglich der Hausdienst, welcher Reparaturund Instandhaltungsarbeiten vornehmen konnte und jeweils am Nachmittag jemand vom Sekretariat. Alle andern waren zu Hause mit Inventar-, Recherche-, Administrations- und digitaler Vermittlungsarbeit beschäftigt. So entstand beispielsweise das digitale Vermittlungsangebot stadtmuseum@home, welches sehr erfolgreich läuft. Damit konnten wir mit einem Teil unseres Publikums in Kontakt bleiben und sogar neue Kreise auf uns aufmerksam machen.

Wie geht es nun los? Alles wie vorher?
Marc Griesshammer: Unsere Wechselausstellung ROBOZÄN wurde erst kurz vor dem Lockdown eröffnet, die wartet jetzt quasi auf einen zweiten Neustart. Ein verfrühtes Ende fand «Kern exakt200», wo noch ein Kapitel im Foyer nicht gezeigt wurde. Und auch eine Plakatausstellung zur Firma Trüb mussten wir absagen. Das holen wir aber beides spätestens nächstes Jahr nach.

Was bleibt sind unsere digitalen Angebote. Hier entstanden in den letzten Wochen tolle Angebote, welche auch in Zukunft dem Publikum zur Verfügung stehen sollen.

Und für das Publikum, was ändert sich da?
Marc Griesshammer: Auch bei uns werden die aktuellen Schutzmassnahmen gelten. Daher zwei Meter Abstand, keine Gruppen und zum Teil nur eine bestimmte Anzahl an Personen pro Raum. Das hat insbesondere im alten Turm Konsequenzen, wo wir die obersten beiden Stockwerke nicht gleich von Anfang an wieder zugänglich machen können; da sind die Treppen und Räume schlicht zu eng und unübersichtlich. Dafür werden wir das Publikum im Foyer mit einem kooperativen Projekt überraschen. Dafür sind wir im Gespräch mit Peter Kelting vom Theater Tuchlaube, um auch andere Akteure der Aarauer Kulturszene mit einzubeziehen.