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5600 m² zusätzliche Lagerfläche: Dreier AG erweitert Baustoff-Kompetenzzentrum

In diesen Tagen nimmt die Dreier AG an ihrem Standort in Oberentfelden einen Neubau in Betrieb, der es in sich hat. Was von aussen wie ein einfacher Anbau aussieht, birgt im Innern ein ausgeklügeltes Logistik-Zentrum für Baustoffe.

Die Absicht, den Standort der Dreier AG in Oberentfelden auf die aktuellen Bedürfnisse zu bringen und diesen auszubauen, entstand bereits im Jahr 2020. Zuerst wurden die bestehenden ehemaligen Produktionshallen umgebaut und ab 2023 wurde der Neubau mit 5600 zusätzlichen Quadratmetern  Lagerfläche realisiert, der ab dieser Woche in Betrieb genommen wird. In Oberentfelden steht damit ein 32 000 m² grosses Baustoffkompetenz-Zentrum zur Verfügung – eines der grössten in der Schweiz.

«Die Zeiten haben sich geändert», blickt Hans-Peter Dreier zurück auf seine 30 Jahre, die er dem familiengeführten Betrieb als CEO vorsteht. Angefangen hat er im Familienbetrieb noch viel früher – als Lastwagenfahrer. «Hinsichtlich der Kundenbedürfnisse und in Bezug auf die Sicherheit und den Arbeitsstellenkomfort hat sich vieles getan und auch die behördlichen Auflagen haben sich verschärft», sagt Dreier. In diesem Zusammenhang setzte der Chef voll auf die Dienste seines Projektleiters Blerim Nrecaj – auch er ein erfahrener Mann, der seit 12 Jahren bei der Dreier AG arbeitet. Beide führen den «Landanzeiger» durch das Logistikcenter. Nrecaj deutet auf die vielen roten Rohre, die unter der Decke zu erkennen sind: «Eine der wichtigsten Herausforderungen war das Löschsystem. Für den Bedarfsfall haben wir jetzt unter dem Neubau ein 2 Millionen Liter fassendes Wasserreservoir, 103 Meter lang und 6 Meter breit. Die Sprinkleranlage wird durch drei Motoren im Keller angetrieben, die beim Start zusammen lauter sind als ein Düsenjet.» An der Gebäudehülle sind zudem acht Turbinen angebracht, die im Notfall Rauch abziehen könnten. Nrecaj erwähnt die Anlage deshalb, weil sie gut einen Fünftel der Investitionskosten von über 10 Millionen Franken ausmacht.

Auch sonst besteht das Zentrum für Transport- und Logistikdienstleistungen nicht nur aus vier Wänden und einem Dach, wie man das bei der Vorbeifahrt denken könnte. «Wir haben einen sehr hohen Lagerumschlag, weshalb die reibungslose und schnelle Disposition von zentraler Bedeutung ist», fährt  Nrecaj weiter. Die Umbauarbeiten an den älteren Gebäudeteilen wie auch die Infrastruktur der neuen Halle wurden deshalb genau auf die Bedürfnisse der Transporteure angepasst. Das war in jenen Gebäudeteilen, in denen früher produziert wurde, nicht ganz einfach. Neu gibt es im Neubau eine geeignete Auffahrrampe für Selbstabholer. «Sowas hatten wir in Hunzenschwil und hier in Oberentfelden nicht, das ist eine klare Verbesserung für unsere Kunden.»

Die Auffahrrampe ist neu

Die neue Lagerhalle mit ihren 9,5 Meter hohen Gestellen wird nun nach und nach gefüllt. Der Standort ersetzt die Kapazitäten in Lenzburg, wo wiederum Platz für andere Kunden von Dreier aus dem Lebensmittel- und Non-Food-Bereich und deren Logistikansprüche entsteht. «Hier in Oberentfelden sind wir ein reines Baustoff-Kompetenzzentrum, insbesondere für Trockenbau und Isolationen, beispielsweise für das Dach», erklärt Projektleiter Nrecaj weiter. Auch ein Grossteil der Büroarbeitsplätze in der Deutschschweiz ist jetzt hier zu finden und das sei ebenfalls eine Herausforderung gewesen: «Wir hatten das Glück, dass die bestehenden Räume bereits beim Erweiterungsbau 2009 grosszügig angepasst wurden. Heute verfügen wir über moderne und angenehme Arbeitsplätze – auch das ein wichtiger Faktor, den ein Arbeitgeber heute zunehmend berücksichtigen muss.»

Tag der offenen Tür

Wie schon seit vielen Jahren setzt die Dreier AG auf ökologische Aspekte und Nachhaltigkeit. Die Infrastruktur des Logistik-Zentrums birgt in den Hallen und unter den Gebäuden viel Unerwartetes. Im August 2025 wird ein Tag der offenen Türen stattfinden, an dem die Bevölkerung das spannende Innenleben entdecken kann. Dazu gehört auch ein Blick auf die Photovoltaik-Anlage in der Grösse eines Fussballfelds, die auf dem Neubau realisiert wurde. Die Module produzieren pro Jahr rund 700 000 kwh, die grösstenteils im Haus verbraucht werden. Doch reicht dieser Platz nun für die nächste Zeit aus? «Vorläufig ist kein Ausbau der Kapazität mehr geplant, aber man weiss ja nie», lacht Hans-Peter Dreier. «Jetzt bin ich erst einmal froh, dass die Bauerei vorbei ist, und freue mich über das topmoderne Kompetenzzentrum, über das wir nun verfügen.» RC

Dreier AG in Zahlen

Der Familienbetrieb wurde 1905 gegründet. Heute beschäftigt die Firma 700 Mitarbeitende an acht Standorten in der Schweiz. Sie ist auch international in Deutschland, Spanien und Marokko vertreten. Die Transportflotte umfasst 340 Fahrzeuge, 460 Auflieger resp. Anhänger und 700 Wechselbrücken. Aktuell sind bei Dreier bereits 24 Elektro-LKWs im Einsatz und ab dem Jahr 2025 folgen nochmals 50 Stück. Die Firma legt Wert auf eine ressourcenschonende, ökologieorientierte Logistik, bei welcher die Menschen im Vordergrund stehen. 80 Prozent ihrer Tätigkeit wickelt die Dreier AG in der Schweiz ab. Der Familienbetrieb wird seit 1994 von Hans-Peter Dreier (CEO) geführt. Mit Daniel Dreier ist ein weiteres Familienmitglied im Verwaltungsrat und mit Pascal Dreier ist bereits ­die vierte Generation im Unternehmen tätig. Mehr Infos: dreier-transporte.ch

Die Erweiterung  im Vordergrund schliesst an den 2009 entstandenen Gebäudeteil, der wiederum ans Ursprungsgebäude angeschlossen wurde,
Bild: ZVG
Drei kraftvolle Maschinen treiben im Notfall die Sprinkleranlage an.
Bild: RC
Die genormten Gestelle bieten Platz für zig Tonnen Material.
Bild: ZVG
In der Woche davor war die Halle noch leer: Die genormten Gestelle bieten Platz für zigtonnen Material