Weshalb die Küttiger auf Fröschen reiten
«Fürio, de Bach brönnt, d‘Suhrer händ ne azündt, d‘Aarauer händ ne glösche, d‘Chüttiger, d‘Chüttiger rite-n-uf de Frösche», heisst es im Bachfischet-Lied. Aber was tun die Chüttiger da genau? Auf Fröschen reiten? Ein Besuch im Schaulager Kulturgut Küttigen kann da Licht ins Dunkle bringen. Denn dort befinden sich zwei Exemplare der Küttiger Frösche. Bei den Küttiger Fröschen handelt es nämlich nicht um Amphibien, sondern um einen -einsitzigen Schlitten aus Holz, wie er früher in Küttigen hergestellt wurde. In Küttigen gab es früher sogar sogenannte «Froschrennen», bei denen mit diesen kleinen Schlitten von den Hügeln gerutscht wurde.
1844 schrieb Franz Xaver Bronner die erste schriftliche Fassung der Bachfischet-Verse, damals noch auf hochdeutsch. Die erste Mundartversion kam 1846 von Andreas Dietsch. 1884 wurde die unverändert gültige Version der Bachfischet-Verse in der Enzyklopädie der «Schweizer Volksfeste, Sitten und Bräuche» publiziert. Weshalb die Küttiger und ihre Frösche in den Versen vorkommen, ist nicht klar. Es wird aber vermutet, dass es sich dabei um einen Spott-Vers handelt, mit dem man die Nachbarn ennet de Aare belächelte.
Die beiden Küttiger Frösche auf den Bildern stammen aus dem Schaulager Kulturgut Küttigen. Etwas ganz Besonderes ist der Schlitten im Bild links. Der über 100-jährige Chüttiger-Frosch hat wohl in früheren Zeiten an manchem Bob-Rennen, oben im Büren, links vor der Staffelegg, teilgenommen. Das Bild rechts zeigt einen Schlitten vom da-maligen Horenwagner, Hans Bircher (1891–1985), hergestellt wurde.