«Kanton Aargau ist und bleibt sicher»
In einer digitalen Medienkonferenz blickten der neue Polizeidirektor Dieter Egli (SP) und die oberste Führung der Kantonspolizei Aargau auf das vergangene Jahr zurück. Die Corona-Lage prägte auch den polizeilichen Alltag.
Das erste Mal seit seinem Amtsantritt begrüsst Dieter Egli (SP), der Vorsteher des Departementes Volkswirtschaft und Inneres als Polizeidirektor zur Medienkonferenz. Er bedankte sich bei der Kantonspolizei Aargau für ihren Einsatz – auch während der Pandemie, die auch die Polizei vor Herausforderungen stellte.
Trotz des turbulenten Corona-Jahres sei zudem insbesondere auf Ebene der Gesetzgebung und der Zukunftsentwicklung der Kantonspolizei Aargau einiges gegangen. Nebst den positiven Entwicklungen hält er fest: «Der Handlungsbedarf ist für mich nach wie vor klar: Wenn die Aargauer Kantonspolizei das immer komplexer werdende Alltagsgeschäft bewältigen und dabei auch in ausserordentlichen Situationen einsatzfähig sein soll, dann muss sie personell verstärkt werden. Der Aufbau der letzten Jahre reicht nicht aus.»
Polizei in der Pandemie
Das letzte Jahr stand auch die Kantonspolizei Aargau sowohl in betrieblicher wie auch operativer Hinsicht unter dem Einfluss der Corona-Pandemie, fasste Oberst Dr. Michael Leupold zusammen. «Oberstes Ziel war immer, die Einsatz- und Handlungsfähigkeit zu gewährleisten.» Dies ist gelungen. Veränderte Deliktsformen, ständige Anpassungen der gesetzlichen Grundlagen und die mit der Pandemie verbundenen Zusatzaufgaben für die Polizei erforderten Flexibilität. Trotz dieser Umstände kann das Jahr 2020 aus polizeilicher Sicht als erfolgreich bezeichnet werden.
Rückgang bei Einbrüchen
Der positive Trend der Vorjahre in Bezug auf den Rückgang der Einbrüche setzte sich fort. Nebst der operativen Prävention dürften auch die Homeoffice-Empfehlungen und die Grenzschliessungen aufgrund der Pandemie dazu beigetragen haben. Im Gegensatz dazu nahmen Diebstähle aus Keller- und Garagenräumen spürbar zu, führte Hauptmann Heinz Meier, Abteilungschef der Stationierten Polizei, aus.
Verkehrstote auf Tiefstand
«Zum ersten Mal ist die Zahl der Verkehrstoten einstellig», gab Major Rudolph Scherer bekannt. Nebst einer eindrücklichen Abnahme des motorisierten Verkehrs während dem Lockdown vermutet er insbesondere bei der markanten Zunahme der Raser- und Poserdelikte einen Einfluss der Pandemie. Entsprechend sei zusätzlich zur Gruppe «Besondere Ermittlungen», welche sich mit Rasern beschäftigt, eine Task Force «Poser und Tuner» eingeführt worden.
Massiv mehr Betrugsfälle
Die Kantonspolizei verzeichnet eine hohe Anzahl Strafanzeigen wegen Verdachts auf Betrug bei Covid-19-Krediten. Wie Kripo-Chef, Hauptmann Markus Gisin, erläutert, dürfte sich der Deliktsbetrag auf über 10 Millionen Franken belaufen. Auch die Deliktsumme im Bereich des Anlagebetruges habe sich im Vergleich zu 2019 beinahe verdoppelt. Einen grossen Erfolg durfte die Kantonspolizei in der internationalen Kooperation «Aktion NOVA» verzeichnen: Nach intensiven Ermittlungen konnten über 50 Server eines weltweit agierenden Netzwerks von Cyberkriminellen ausser Betrieb gesetzt werden.