Aline Seitz: Schweizer Rekord und Rang 6 an der Bahn-EM in Grenchen
Der Bahnvierer der Frauen mit Fabienne Buri, Jasmin Liechti, Aline Seitz und Marlen Reusser glänzte mit einem neuen Schweizer Rekord, der gleich um mehr als sieben Sekunden verbessert wurde. Im Klassierungslauf gab es eine weitere Bestmarke, was den ausgezeichneten 6. Schlussrang bedeutete. Wesentlichen Anteil an diesem Erfolg hatte Aline Seitz, die von ihrem Trainer auf der für sie ungewohnten ersten ¬Position eingeteilt wurde. «Meine Aufgabe war es, unser Team im richtigen Tempo zu beschleunigen und auf ‹Reisegeschwindigkeit› zu bringen. Dies kommt meinen Stärken entgegen», erklärte die Buchserin.
Trotz der Rekorde sieht Aline Seitz noch viel Verbesserungspotenzial: «In dieser Konstellation haben wir vor der Europameisterschaft nur vier- oder fünfmal trainiert. Wir werden viel Zeit aufwenden, um die technischen Abläufe zu verbessern, dann liegen noch einige Sekunden drin.»
Zu viele technische Fehler
Am Sonntag, vor dem Start zum «Madison», wärmte sich Aline Seitz den Fuss mit einem Kirschensteinsack. Wieso? «Ungefähr seit Weihnachten laboriere ich an einer Entzündung des Gewebes an der Achillessehne. Wir versuchen das Problem mit intensiver Physio-Therapie in den Griff zu bekommen», so ihre Erklärung. Dieses Rennen bestritt die Buchserin zusammen mit ¬Michelle Andres aus dem aargauischen Hägglingen. Die beiden kennen sich seit Kindsbeinen. «Unser Plan war es, ruhig zu starten, ins Rennen zu finden und dabei Punkte zu ergattern. ¬Gegen Schluss würden wir versuchen, einen Rundengewinn zu machen, vorausgesetzt unsere Kräfte würden dazu ausreichen», sagt Aline Seitz. Leider ging dieser Plan nicht auf: «Wir haben zu viele technische Fehler gemacht und drei Ablösungen verpasst. Das kostete jedesmal viel Kraft. Michelle war am Donnerstag im Omnium gestürzt. Sie spürte noch die Nachwe-hen dieses Sturzes und Müdigkeit von den vorangehenden Rennen. Das alles führte dazu, dass wir nicht unsere ¬gewohnte Leistung abrufen konnten», analysiert die Buchserin.
Intensive Wochen stehen bevor
Von der Tribüne aus wurden die beiden Aargauerinnen im Schweizer Dress intensiv angefeuert. «Unsere Familien und viele Freunde waren angereist, das bedeutet uns viel», schwärmt Aline Seitz. Der Buchserin stehen intensive Wochen bevor: «Zwei Tage verbringe ich zuhause, danach trainieren wir bereits wieder in Grenchen. Am Freitag reisen wir an den Weltcup nach Indonesien, danach folgen Weltcuprennen in Kairo und in Kanada. Ausserdem ¬arbeite ich noch an meiner Bachelor-Arbeit», so die nächsten Stationen der Buchserin. Der Motivationsschub, den sie von der Heim-EM mitnimmt, dürfte es für sie einfacher machen, diese Termine zu meistern. Walter Bäni