Kanton startet Umfrage für ein kantonales Freizeit-Velowegnetz
Ziel der Studie ist, aufzuzeigen, wo, wann und wie häufig im Aargauer Wald mit dem Fahrrad – sei es auf dem Mountainbike, einem Gravelbike oder einem anderen Fahrradtypen – gefahren wird. Diese Situationsanalyse dient als Grundlage für Überlegungen zu einem übergeordneten, naturverträglichen und attraktiven Angebot. Der Rahmen der Bestandesaufnahme «Velofahren im Wald» bildet das neue Veloweggesetz. Dieses sieht unter anderem vor, dass im Rahmen einer Verbundaufgabe Kanton-Gemeinden Velowegnetze für die Freizeit zu planen und realisieren sind. Der Kanton ist – analog dem kantonalen Radroutennetz – auch für ein kantonales Freizeitroutennetz zuständig, die Gemeinden für die kommunalen Netze und einzelne Biketrails.
Mountainbiking und neu beispielsweise auch Gravelbiking als neue Trendsportart haben in den letzten Jahren stark zugenommen und sich zum Breitensport entwickelt, der zu einem grossen Teil im Wald ausgeübt wird. Dies führt immer häufiger zu Konflikten mit anderen Waldnutzungen etwa in den Bereichen Forst, Jagd, Biodiversität und Freizeit. Da sich das Angebot abseits von befestigten Waldwegen auf wenige Abschnitte beschränkt, sind nicht alle Mountainbikestrecken im Aargau bewilligt. Die Bewilligung neuer Strecken im Wald ist Sache der Gemeinden.
Das Veloweggesetz des Bundes, das am 1. Januar 2023 in Kraft getreten ist, hat neue Voraussetzungen geschaffen: Die Kantone haben nun den Auftrag, Velowegnetze für die Freizeit, die auch Mountainbike-Routen enthalten, behördenverbindlich zu planen. Ziel dieser Netze sind die Erschliessung und Verbindung für die Erholung geeigneter Gebiete und Landschaften. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden. Deshalb führt das Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) eine Potenzialanalyse zum Velofahren im Aargauer Wald durch. Das Ziel: Bis voraussichtlich im Herbst 2024 die Grundlageninformationen bereitstellen, um über das Angebot für die Bikerinnen und -biker im Rahmen der Verbundaufgabe «Veloplanung Kanton-Gemeinde» diskutieren zu können. Nicht Bestandteil der Umfrage bilden einzelne, lokale Trails. Für deren Bewilligung sind nach wie vor die Gemeinden zuständig. Die Gemeinden können weiter kommunale Rad- und Freizeitroutennetze ausscheiden, die auch Biketrails umfassen.
Umfrage bei den Velofahrerinnen und Velofahrern
Die Potenzialanalyse wird in zwei Schritten unter der Federführung der Abteilung Wald des BVU umgesetzt. Einerseits wird eine Situationsanalyse erstellt: Diese soll voraussichtlich bis Ende Februar 2024 aufzeigen, wie viele Personen, wie oft und wo im Aargauer Wald mit dem Mountainbike, dem Gravelbike oder einem anderen Fahrradtypen unterwegs sind. Bestandteil der Situationsanalyse ist eine Umfrage unter den Velofahrerinnen und -fahrern von Oktober bis November 2023. Diese Umfrage geht an alle Bike-Vereine und Bike-Sportgeschäfte im Kanton. Damit aber auch nicht organisierte Bikerinnen und -biker teilnehmen können, werden kleine Schilder im Wald an oft genutzten Waldwegen und Trails aufgestellt – die Teilnahme ist dabei über einen QR-Code möglich.
In einem zweiten Schritt soll aus den Ergebnissen der Umfrage abgeleitet werden, wie die mit den Freizeitroutennetzen angestrebte Erschliessung und Verbindung der für die Erholung geeigneter Gebiete und Landschaften sichergestellt wird. Die Resultate der Umfrage bilden damit eine wichtige Grundlage für kantonale und kommunale Freizeitvelonetze. «Unser Ziel ist es, die Menschen, die mit dem Velo im Wald auf Waldstrassen, Waldwegen sowie Trails unterwegs sind, auf naturverträglichen und attraktiven Routen zu lenken. Dabei werden wir selbstverständlich die Interessen aller Nutzerinnen und Nutzer unserer Wälder berücksichtigen», erklärt Projektleiter Maurus Landolt von der Abteilung Wald des BVU. AG
QR-Code: Hier geht es direkt zur Umfrage