Kreisschule Aarau-Buchs lässt ihre Führungsstruktur überprüfen
Die Kreisschule Aarau-Buchs ist mit ihren zwölf Standorten, rund 3’800 Schülerinnen und Schülern sowie rund 650 Mitarbeitenden die grösste Schulorganisation auf Stufe Volksschule im Kanton Aargau. Sie besteht seit dem 1. August 2018 und ist aus dem Zusammenschluss der Schule Aarau mit der Kreisschule Buchs-Rohr hervorgegangen. Schulen und Dachorganisation haben inzwischen einen anspruchsvollen Entwicklungsprozess zurückgelegt: Die Erarbeitung und Implementierung einer neuen, organisationsweiten Führungsstruktur mit möglichst effizienten Entscheidungswegen, die Ausstaffierung mit Ressourcen auf allen Funktionsstufen, die (Um)-Gestaltung und Harmonisierung aller Prozesse sowie der Aufbau einer standort- und stufenübergreifenden Schulkultur waren sehr aufwändig und erfordern noch weitere Aufbauarbeit. Die Entwicklung zu einer homogenen, aus einer Hand gesteuerten Organisation ist noch nicht abgeschlossen.
Nach fünf Jahren Erfahrung mit Gremien und Entscheidungsprozessen ist eine Standortbestimmung zur Führungsstruktur auf oberster Ebene angezeigt. Wie funktioniert das Zusammenwirken von Verbandsgemeinden mit Gemeinde-/Stadt- und Einwohnerräten mit den für die Kreisschule verantwortlichen Organen Kreisschulrat, Schulvorstand und Geschäftsleitung in der Praxis? Gibt es Verbesserungsmöglichkeiten? Eine gut funktionierende Kreisschule Aarau-Buchs, in welcher sämtliche Beteiligten zum Wohle der Schule optimal zusammenarbeiten, ist ein zentrales Anliegen des Schulvorstandes. Dieser ist – als Nachfolgegremium der früheren Kreisschulpflege – seit April 2022 im Amt und verfügt damit über die notwendigen Erfahrungen, um sich mit dem Thema differenziert auseinanderzusetzen, die momentane Führungsstruktur der Kreisschule Aarau-Buchs zu analysieren und Vorschläge für deren Optimierung auszuarbeiten.
Vorgehen
Der Schulvorstand hat eine externe Firma beauftragt, diese Standortbestimmung aus unabhängiger Sicht zu planen und zu moderieren. Ziel des Mandats ist es, auf Basis einer Analyse der heutigen Führungsstruktur alternative Lösungsansätze zu erarbeiten und in einem Vergleich, Vor- und Nachteile bzw. Chancen und Risiken dieser Modelle darzulegen. Ausserdem soll die Grundlage für die Beantwortung der pendenten politischen Vorstösse in den Vertragsgemeinden und im Kreisschulrat geschaffen werden.
Ausgangsbasis bilden nebst den geltenden Rechtsgrundlagen die Dokumente aus der Gründungszeit, die bisherigen Erfahrungen, die eingereichten politischen Vorstösse, die Analyse von Stärken/Schwächen und Chancen/Risiken aus den Jahren 2021 und 2022 sowie die Entscheide des Kreisschulrats im Zusammenhang mit der Abschaffung der Kreisschulpflege und der Implementierung eines Schulvorstands.
Zunächst erfolgt eine Organisationsanalyse mit Schwerpunkt auf die demokratische Legitimation der Gremien, die Mitwirkungsmöglichkeiten, das Zusammenspiel der obersten Führungsorgane und die Auswirkungen auf das operative (Tages-)Geschäft. Die politischen Vorstösse, die immer wieder aufflammenden Diskussionen über die Organisationsstruktur und das Führungsmodell sowie die Kritik an der Handhabung vergangener und gegenwärtiger strategischer Projekte sind Ausdruck einer Verunsicherung. Eine Versachlichung der verschiedenen Debatten rund um das Führungsmodell soll den Überblick erleichtern und mehr Klarheit schaffen.
In einem zweiten Schritt werden involvierte Personen und Organe mittels Online-Befragung um ihre Einschätzung der bisherigen Erfahrungen, der Stärken und Schwächen sowie möglicher Optimierungsmassnahmen gebeten. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für Interviews mit Schlüsselpersonen aus Politik und Kreisschule. Ausserdem werden aussenstehende Expertinnen und Experten persönlich befragt.
Anschliessend werden dem Schulvorstand mehrere Führungsstruktur-Modelle zur Bewertung in Bezug auf Effizienz- und Effektivitätsgewinne sowie die prospektive Analyse von Implementationshindernissen vorgelegt. Daraus werden Vorschläge zur Optimierung der Führungsstruktur zu Handen der Entscheidungsträger abgeleitet.
Alle Ergebnisse werden bis Herbst 2024 in einem zusammenfassenden Bericht dargestellt und dem Schulvorstand sowie allen Entscheidungsgremien als Grundlage für die Beantwortung hängiger Vorstösse und allfälliger Entscheide zur Organisationsentwicklung verfügbar gemacht.
Hohe Erwartungen
Die KSAB ist eine Lernende Organisation. Der Schulvorstand ist überzeugt, mit diesem Vorhaben zum richtigen Zeitpunkt Grundlagen für die Weiterentwicklung der Kreisschule Aarau-Buchs zu erarbeiten. Als unmittelbar involviertes Gremium fungiert er zwar als Auftraggeber, kann jedoch durch die Beauftragung einer externen Firma die Unabhängigkeit von Eigeninteressen wahren. Eine Führungsstruktur zu entwickeln, welche die optimale Zusammenarbeit aller Beteiligten zum Wohl der Schule ermöglicht, ist das oberste Ziel der Überprüfung. KSAB