FC Aarau, du nervst!
Lieber FC Aarau, wir müssen reden! Nein, nicht über deine sportlichen Resultate und Erfolge. Auch nicht über deine vielen Trainerwechsel in den letzten Jahren. Und schon gar nicht über das leidige Thema des neuen Stadions.
Was mich wirklich nervt, und mir von unserer Leserschaft auch immer wieder zugetragen wird, sind deine Spuren, die du und deine Fans in der ganzen Region hinterlassen. Was einst mit weiss-rot-schwarzen Fähnlein als Dekoration in und um die Stadt begann, wird nun seit einigen Wochen und Monaten intensiv mit fester Farbe und Spraydosen weitergeführt.
Keine Tafeln, keine Wand, keine Brücke und auch kein Trafohäuschen werden von euch verschont. Überall hinterlasst ihr eure Klubfarben und markiert «euer Revier». Doch es ist nicht euer Revier, es ist unser aller Revier. Und ihr betreibt Sachbeschädigung!
Auf verschiedenen Kanälen bittet ihr zurzeit wieder einmal um materielle Unterstützung. Lanciert eine gemeinschaftliche Aktion unter dem Namen «#PimpMyBrügglifeld» und versucht so das legendäre Stadion «Brügglifeld» zum 100-Jahr-Jubiläum in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Mit dem FC Aarau und dem «Brügglifeld» verbinden mich viel tolle und emotionale Momente, seit meiner Kindheit. Als Jugendlicher half ich Platzwart Abraham und seiner Frau Frieda regelmässig beim Stehrampenwischen. War Stammgast, als noch Doppelspiele mit den Zürcher Young Fellows (NLA) und dem FC Aarau (NLB) auf dem Brügglifeld stattfanden. Reiste zwischenzeitlich mit dem FC von Spiel zu Spiel, war 1981 beim Aufstieg in Vevey dabei, später beim Ligacupsieg 1982, beim Cupsieg 1985 und dem letzten Meistertitel 1993. Und ja, auch schmerzhafte Abstiege habe ich miterlebt. Nicht nur einmal.
Der FC Aarau hat trotzdem, oder gerade deswegen, auch heute noch einen Platz in meinem Herzen. Umso mehr ärgern mich diese Schmierereien weit über die Stadtgrenzen hinaus. Es reicht, dass die Steuerzahler schon einen Teil der Sicherheitskosten für die Eindämmung der unsäglichen Chaoten übernehmen müssen. Es ist nicht die Aufgabe der Allgemeinheit, auch noch für die Beseitigung eurer Sachbeschädigungen aufzukommen.