Gut Ding will Weile haben. Was im Jahr 2018 als Projekt mit dem Ziel, einen einvernehmlichen und naturverträglichen Mountainbike-Betrieb zu gewährleisten und das Biken auf wenige ausgewählte, offizielle Trails zu kanalisieren  gestartet wurde, hat Regierungsrat und Baudirektor Stephan Attiger am vergangenen Donnerstag offiziell eröffnet. Der Regierungsrat montierte zusammen mit Vertreter von Gemeinden, Jagd, Naturschutz, Forst und Mountainbikern eine Informationstafel als als symbolischen Akt.

Mountainbiking hat im unteren Suhren- und Wynental eine lange Tradition, insbesondere durch das jährliche Bikerennen in Gränichen und den Bikelehrpfad, zur Förderung des Nachwuchses. Sportliche Tätigkeit ist zwar gesund, führt aber auch zu negativen Auswirkungen auf den Wald und führt immer wieder zu Nutzungskonflikten. Zudem verbietet das Aargauer Waldgesetz das Fahren abseits von Waldstrassen, erlaubt jedoch Ausnahmen mit Zustimmung der Waldeigentümer und des Kreisforstamts.

Aufgrund der Konflikte im Wald starteten die betroffenen Gemeinden und die Abteilung Wald des Departements Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) im Jahr 2018 ein Projekt, um einen einvernehmlichen und naturverträglichen Mountainbike-Betrieb zu gewährleisten. Das grosse Ziel: Offizielle Trails sollen die Nutzung kanalisiert und sinnvoll lenken.

Zu diesem Zweck erarbeiteten die Gemeinden gemeinsam mit Vertretern des Racing Club Gränichen und Biketeam 12, dem Mountainbike-Trainingsstützpunkt von Swiss Cycling, JagdAargau, dem Natur- und Vogelschutzverein Gränichen, den betroffenen Förstern und der Abteilung Wald des BVU ein Mountainbike-Konzept. Dieses umfasst einen Plan der offiziellen Trails und «Trainingsrunden», eine Vereinbarung zwischen den Akteuren, einen Verhaltenskodex und das Baugesuch für die Weiterführung des Bikelehrpfads Gränichen, der bis Dezember 2027 bewilligt wurde.

Von Mai bis Juni 2023 fand die öffentliche Auflage zum Gesuch «Velofahren abseits von Waldstrassen» in den Gemeinden Gränichen, Hirschthal, Muhen, Oberentfelden, Schafisheim, Suhr und Unterkulm statt. Die Zustimmung der betroffenen Waldeigentümer und des Kreisforstamtes lag bereits vor. Das Gesuch für die offiziellen Trails wurde im Herbst 2023 bewilligt und ist seither rechtskräftig.

Die bewilligten Trails werden aktuell signalisiert und mit Informationstafeln ausgestattet. Nicht bewilligte Trails werden unbefahrbar gemacht, und neue Trails werden bei Bedarf neben der Waldstrasse angelegt. Ein erster neuer Trail wurde zwischen dem «Rifegrind» und «Langmatt» in Suhr erstellt und wird von 95 Prozent der Mountainbiker akzeptiert, was die Lenkungswirkung des neuen Angebotes bestätigt. RAN