Der perfekte Vorname – Mission impossible?
Und plötzlich war es mir klar: Diese Entscheidung, die wir hier im Begriff sind zu treffen, ist eine der wichtigsten überhaupt. Die Konsequenzen sind uns vielleicht gar noch nicht bewusst. Und was, wenn wir uns falsch entscheiden und damit unser Kind ein Leben lang strafen? Werden wir tatsächlich schon beim Namen versagen?
Dabei hab ich mir das so einfach und wunderbar vorgestellt. Mein Mann und ich setzen uns gemütlich hin, durchstöbern ein wenig das Internet, durchsuchen Listen, und zack – der Name für unser Kind gefunden. Aber nix da.
«Elias» und «Anna» haben wir zur Genüge im Freundeskreis, «Elena» hiess seine Exfreundin und «Alex» hat mich in der Schule gehänselt. Gestrichen, gestrichen, gestrichen, gestrichen.
Selten soll der Name sein, aber nicht zu aussergewöhnlich. Wie wäre es mit «Skyler»? Klingt cool, ist hochmodern, international und superstylisch. Ja, bis das Kind zum ersten Mal in der Schule seinen Namen buchstabieren muss. «S-K-Y … nein, nicht Schkeiler, Skyler. Nein, mit Y.» Und das blüht dem Kind ein ganzes Leben lang. Also auch gestrichen.
«Gulliver», «Sniglar», «Smagöra»? Ich möchte doch nicht, dass der Name meines Kindes klingt wie Ikea-Möbel! Gestrichen, gestrichen, gestrichen.
Aufgepasst auch bei möglichen Spitznamen. Plötzlich wird aus «Anastasia» eine Stasi, und bei «Ida» höre ich schon «Iiih da!». Also auch diese Namen gestrichen. Und was, wenn unser göttlich-sagenhafter «Thor» ein zartbesaiteter Bücherwurm wird oder unser «Rüdiger» DJ auf Techno-Partys? Das würde einfach nicht passen. Also gestrichen und gestrichen.
Nachdem wir gefühlt jeden Namen auf jeder Liste gestrichen und damit ausgeschlossen haben, ist uns so richtig bewusst geworden, dass ein Name nicht einfach nur ein Wort ist – es ist eine unglaublich ernste Angelegenheit. Glücklicherweise bleiben uns noch ein paar Wochen, um doch noch den perfekten Vornamen zu finden. Ideen sind herzlich willkommen! Sarah Moll