Gemeindeversammlung Suhr sagt Ja zu VERAS
Es gab an dieser Gemeindeversammlung freilich weitere Traktanden, die für das Dorf ebenso wichtig sind: Bibliotheksreglement und der Verpflichtungskredit für den «Generellen Entwässerungsplan» (680’000 Franken) erhielten grosse Zustimmung, das Budget 2025, das mit einem Aufwandüberschuss von 475’000 Franken und einem unveränderten Steuerfuss von 112 Prozent gerechnet wurde, erhielt gar das einstimmige Ja. Sowohl Gemeinderat David Hämmerli, zuständig für das Ressort Finanzen, wie auch Peter Lehner, Präsident der Finanzkommission erläuterten zuvor die Details zum Budget, die an der Suhrer Gmeind traditionell für wenig Gesprächsstoff sorgen.
Dieter Märki verabschiedet
Zum Schluss der Veranstaltung – es war schon 22 Uhr – kam es zu einer bewegenden Verabschiedung: Dieter Märki wurde als Leiter Finanzen in die Pension entlassen. Der heute zwar in Gränichen wohnhafte Dieter Märki wuchs in Suhr auf – oder wie es Carmen Suter sagte: «Unser Suhr ist auch dein Suhr». 1988 wechselte er von der Finanzverwaltung Aarau nach Suhr. «Wohl eine seiner besten Entscheidungen», wie die Gemeindepräsidentin schmunzelte, 1990 habe er nämlich schon die Leitung in Suhr übernommen. Sichtlich gerührt verabschiedete Carmen Suter «ihren» Finanzleiter mit einem Blumenstrauss und einem Geschenk. Märki versprach, die Geschäfte ordentlich zu übergeben und noch eine Weile über das Pensionierungsdatum hinaus, beim letzten Abschluss mitzumachen.
90 Prozent Zustimmung für VERAS
Nun also zu VERAS, wobei auch hier der Entscheid vorweg genommen werden kann: Der Kredit über 13,8 Millionen Franken als Gemeindeanteil für das 366-Millionen-Projekt VERAS wurde mit grosser Mehrheit angenommen. Die Befürworter und Gegner brachten noch einmal während über einer Stunde die Argumente hervor, die man in den vergangenen Monaten immer wieder gehört hat. Dann hatte eine Votantin genug und stellte einen Antrag : «Wir haben jetzt alles gehört, ich beantrage, dass wir jetzt abstimmen», sagte die Frau nachdem sich zwei Männer vor dem Mikrofon kurz davor noch einen verbalen Schlagabtausch lieferten. – Die Bevölkerung stimmte dem Antrag zu und sagte danach mit sehr grosser Mehrheit auch Ja zu VERAS. Von den 456 anwesenden Stimmberechtigten, hoben lediglich rund 40 Personen die Hand zum «Nein». Als Carmen Suter das Wahlresultat mit «Super» kommentierte, verlangte eine Votantin im Anschluss, dieses «Super» sei aus dem Protokoll zu streichen. Der Gemeinderat nahms zur Kenntnis.
Gränichen stimmt am Montag ab
Damit ist das Projekt einen Schritt weiter, der Weg zum Baustart ist aber noch lang. Kommende Woche entscheidet Gränichen über einen freiwilligen Beitrag in der Höhe von 2 Millionen Franken, der an die Gemeinde Suhr gehen würde. Der von Suhr zu bezahlende Betrag würde entsprechend kleiner. Im Jahr 2025 befindet der Grosse Rat über den kantonalen Beitrag von 321 Millionen Franken. 2026 wird das Ausführungsprojekt ausgearbeitet, auch Land muss erworben werden. Der Baustart könnte frühstens 2027 erfolgen und fertig gebaut wäre VERAS 2033.
Remo Conoci