«Die Idee eines Seniorenrabatts hatte ich schon länger im Hinterkopf. Dafür, dass ich ihn jetzt einführe, ist die Migros mit der Abschaffung ihres bisherigen Seniorenrabatts mitverantwortlich. Ich habe mir gesagt: ‹Wenn es die Migros nicht mehr macht, dann machen wir es erst recht›», schmunzelt Patrick Michel, der das Küttiger Restaurant Traube seit fünf Jahren zusammen mit Gattin Margrith in zweiter Generation führt.

Die Seniorinnen und Senioren, sagt Michel weiter, würden seiner Meinung nach viel zu wenig geschätzt. «Diese Generation hat ein Leben lang hart gearbeitet und wesentlich zum heutigen Wohlstand in der Schweiz beigetragen. Trotzdem sind längst nicht alle Rentnerinnen und Rentner finanziell auf Rosen gebettet. Für sie ist unser Rabatt in erster Linie gedacht.»

Profitieren dürfen ab Neujahr jedoch alle Ü65-Gäste. Von Mittwoch bis Freitag gilt für sie von 11 bis 14 Uhr ein Rabatt von 10 Prozent auf die gesamte Konsumation. Und, erklärt der Trauben-Wirt: «Dieser Rabatt gilt auch auf eine allfällige Gesamtrechnung, wenn beispielsweise der Grossvater oder die Grossmutter ihre ganze Familie bei uns zum Mittagessen einladen.» Eine Einschränkung macht Michel jedoch: «Den Rabatt gewähren wir nur bei Barzahlung, damit wir uns die Spesen für die Kreditkartenfirmen sparen können.» Diese seien mittlerweile beachtlich und das würde sich bei rund 80% Kartenzahlungen im Restaurant und rund 90% im Hotel Traube übers Jahr summieren. Für den Seniorenrabatt mit ins Boot geholt hat Patrick Michel weiter auch Jeannine Gattlen und Patrick Strasser, die Pächter seines «Passbeizli» auf der Staffelegg. Dort gilt er jeweils von Montag bis Mittwoch über die Mittagszeit.

Patrick Michel verhehlt nicht, dass er den Seniorenrabatt – neben der bereits erwähnten Wertschätzung für die ältere Generation – auch als eine erste Werbeaktion für das geplante Fest in drei Jahren sieht. Ab Frühling 2028 soll das Jubiläum «50 Jahre Familie Michel in der Traube Küttigen» mit verschiedenen Aktionen tüchtig gefeiert werden.

Übrigens: Vor einem Jahr hat Michel trotz stark gestiegener Stromkosten und Einkaufspreisen für Lebensmittel auf eine allgemeine Preiserhöhung verzichtet. «Wir sind dieses Jahr dennoch gut über die Runden gekommen, und das trotz der Grossbaustelle neben uns, die gelegentlich für Behinderungen unserer Gäste gesorgt hat.» Auch 2025 bleibt die «Traube» moderat: «Wir müssen unsere Preise zwar für die Speisen teilweise leicht erhöhen, bei den Getränken und den Mittagsmenüs gibt es jedoch keine Anpassungen nach oben», erklärt der Wirt. ToWi