Standing Ovations für die Oberentfelder Theaterfamilie
Tausend Jahre alt wurden die beiden Entfelden im Jahr 1965. Und diese Zeit bildete den Stoff für die Komödie, die Nicolas Russi für seine Oberentfelder Theaterleute schrieb. Die Familien Walther spielen darin eine Paraderolle, die einen produzieren Bürsten, die anderen Kleiderbügel. Getrennt werden die beiden Parteien durch die Barriere wo sich Nazeli und Trämli ebenfalls kreuzen. Angesprochen wird aber auch die Rivalität zwischen den beiden Entfelden, dies aber eher auf subtile Art. Nicolas Russi hat die Rollen den Mitwirkenden – wie gewohnt – sozusagen auf den Leib geschrieben. Er kennt seit Jahren die Stärken und Schwächen eines jeden, und entsprechend ihren Talenten setzt er sie ein. Nicolas Russi schrieb auch die Musik dazu sowie die Texte, welche die beiden Musiker, Christian Sommer, Saxophon und Urs Leu Keyboard, gekonnt und passend umsetzen. Viel Raffinesse steckt auch in den Kulissen, die sich – je nach Bedarf – durch die Akteure einfach verschieben lassen. Dank ultraviolettem Licht können diese punktgenau platziert werden. Das Publikum kann diesen Vorgang verfolgen. An der Premiere anwesend war auch Guido Limacher, Präsident des Aargauischen Theaterverbandes Aarthe, eine besondere Ehre für die TGO.
Der Fabrikalltag
Josette Lindegger (Natascha Balmer), Ursula Widmer (Daria Zijörjen), Luciana Comesatti (Karin Finazzi) und Angela Falzetta (Myriam Maurer) sind die Arbeiterinnen, die als Einzieherinnen in der Bürstenfabrik arbeiten. Bruno Haller (Jannis Ziörjen), Eduard Deppeler (Roy Bungert) und Charlotte Goldenberger (Irène Ziörjen) sind Angestellte in der Kleiderbügelfabrik. Tag für Tag begegnen sie sich an den Barrieren – und so schreiben sie mit der Zeit ihre eigenen Geschichten. Die Barrierenwärterin, Gertrud Haberstich (Gabi Schenker) und die Lädeli-Besitzerin Marianne Knoblauch (Heidy Hunziker), bilden sozusagen den Dorfmittelpunkt, sie wissen über alles Bescheid, bekämpfen sich jedoch gegengseitig bis auf Blut, nicht zuletzt wegen dem Dorfpolizist Werner Häfliger (Daniel Achermann). Die Schriftstellerin, Amalia Bachmann (Helena Lüscher) macht mit ihren Einwendungen den Gemeindeamman Ferdinand Kyburz (Peter Waber) schier verrückt mit ihrem Wunsch nach Frauen in der Politik. Eine Frau Gemeindeammann! Undenkbar! – Die Oberentfelder Frau Gemeindeammann, Yvette Körber, sass im Premieren-Publikum – soviel zu «undenkbar». Mit ihren geheimen Wünschen und Träumen gestalten alle zusammen einen unterhaltsamen Fabrikalltag, der in die Festivitäten zum 1000-Jahr-Jubiläum mündet.
Unermüdliche Schaffer
Neben den fleissigen Einzieherinnen in der Bürstenfabrik, dem einfallsreichen Team in der Kleiderbügelfabrik, dem Dorfpolizisten, der Barrierenwärterin und der Krämerin auf der Bühne, sorgt hinter der Bühne ein ebenso engagiertes Team für den richtigen Ablauf, allen voran der Regisseur, Autor, Komponist und Konstrukteur Nicolas Russi mit Ehefrau Edith als Regieassistentin. Für Maske und Kostüme ist, altbewährt, Monika Wullschleger verantwortlich. Als Bühnenchef amtet Markus Ziörjen (der vierte aus der Familie der Ziörjen, nur eine Tochter hat sich vom Theatervirus nicht anstecken lassen). Seine Helfer im Bühnenbau sind Daniel Achermann und Peter Häusler. Für den Verkauf und die Kasse ist Beatrice Walti verantwortlich, assistiert von ihrem Ehemann. Die Fröschenchuchi Muhen kocht, und Monika Wullschleger ist zusammen mit Patrizia Hängärtner für die Restauration verantwortlich. Daneben geben verschiedene Springer ihr Bestes: Kurt Mühlheim, Markus Rohr, Madeleine Zürcher, Verena und Kurt Wettengl, sowie Sabrina Frei, Erich Honegger, Selina Kyburz, Peter Steine. Und Brigitte Wyss. Ohne all diese Helfer sowie eine ganze Anzahl spendefreudiger Gönner und Sponsoren wäre die Gesamtheit dieser Theateraufführung gar nicht möglich.
Weitere Aufführungen
Freitag/Samstag, 10./11., 17./18. Und 24./25. Januar, je um 20 Uhr (am 25. Januar ist Dernière); Sonntag, 12. und 19. Januar, je um 14.30 Uhr, sowie am Donnerstag, 23. Januar, um 20 Uhr in der Turnhalle Oberdorf in Oberentfelden. FRIEDA STEFFEN