Zum zweiten Mal ging es «hoch hinaus»
Mit sichtlicher Freude begrüsste die Präsidentin des Gewerbevereins Oberes Suhrental (GVOS), Rita Rölli, die Mitglieder im prächtigen Festsaal des Widenmoos Ressorts oberhalb Reitnau. Sie erinnerte an die erfolgreiche Gewerbeausstellung im letzten Jahr, die unter dem Motto «hoch hinaus» zahlreiche Besucher aus nah und fern anlockte. Sie dankte für den grossen Einsatz und die Kreativität, die die Mitglieder bei der Gestaltung dieses Grossanlasses gezeigt haben. «Und nun gehen wir zum Neujahrsapéro nochmals ’hoch hinaus’, auf Einladung von Daniel Bühler und seiner rechten Hand, Lorenz Rüttimann.» Leider konnte Daniel Bühler nicht persönlich anwesend sein, denn er wurde am Weltwirtschaftsforum in Davos gebraucht, wo er ebenfalls hohe Gäste empfangen durfte. «Der Neujahrsapéro bietet die Möglichkeit, zusammen zu stehen und die Gemeinsamkeit zu stärken», so Rita Rölli weiter. Hier könne der Alltag draussen gelassen und ein paar Stunden ohne Stress und Hektik genossen werden. Sie wünschte den Gwerblern weiterhin Erfolg und Wachstum sowie Mut zur Kreativität für innovative Projekte. Bereits konnte sie das Datum der nächsten Generalversammlung bekannt geben. Diese findet am 7. Mai in Kirchleerau statt.
Geheimnisvolles Widenmoos
Für viele, so Rölli weiter, dürfte dies der erste Besuch im Widenmoos sein, denn die gesamte Anlage ist nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Die Reitnauer stellen jeweils nur die Durchfahrt grosser Karossen mit getönten Scheiben oder vermehrten Helikopterlärm fest, um zu wissen, dass hier mal wieder etwas los ist. Das Widenmoos ist ein einzigartiger Ort für Begegnungen auf sehr hohem Niveau.
Lorenz Rüttimann, der Geschäftsführer und die rechte Hand von Daniel Bühler, blickte zurück. Gebaut wurde das Anwesen vom Bally-Fabrikanten, welcher auch gleich einen Bauernhof auf Luzerner Boden kaufte, zur Selbstversorgung. Das Wohnhaus liegt in einem grossen, romantischen Park. Dann übernahm die Familie Forster aus der Pharma-Branche das gesamte Anwesen. Ein Sohn der Familie war ein berühmter Regisseur und produzierte unter anderem einen James-Bond-Film. Zu jener Zeit war sogar Donald Trump einmal zu Gast hier. 1992 konnte Fredy Bühler den gesamten Besitz übernehmen und machte daraus eine Oase der Ruhe und Behaglichkeit, vornehmlich für Clubmitglieder, deren Anzahl inzwischen erfreulich angewachsen ist. Das Widenmoos wurde zum neutralen Ort für Gesellschaft, Wirtschaft und Politik auf neutralem Boden. Ein monatlicher Clubtag bietet Gelegenheit für Referate von Persönlichkeiten aus aller Welt. Presseleute haben hier keinen Zutritt, und auch in den sozialen Medien findet man nichts über die Tätigkeiten im Widenmoos.
Nach wie vor ein Familienbetrieb
Der Familiengedanke wird auch heute noch im Sinne von Fredy Bühler gelebt. Bereits 2018 sorgte er für eine nahtlose Nachfolge, damit sein Gedankengut weiter befolgt werden kann. Nicht nur Unternehmern und Politikern stehen die Räumlichkeiten offen. Clubmitglieder können hier ihre privaten Events wie Familien- oder Firmenanlässe durchführen.
Trotzdem: Das Widenmoos gehört zur Region und setzt sich auch dafür ein. Junge Menschen beispielsweise können das Rüstzeug für eine Karriere mit einer Lehre in der gehobenen Gastronomie in der Küche und im Service holen. Neben den 15 Festangestellten werden für Grossanlässe Aushilfen aus der Region rekrutiert, und auch das regionale Gewerbe wird für Reparatur- und Bauarbeiten immer wieder berücksichtigt.
Fredy Bühler ist im Jahr 2022, viel zu früh, plötzlich verstorben. Das Widenmoos in seiner Einzigartigkeit lebt nun dank Daniel Bühler und seiner Familie weiter. FRIEDA STEFFEN