Neuer Anlauf zu Tempo 30
Sieben Jahre ist es her, dass das Thema Tempo 30 in Safenwil einen Todesstoss erlitten hatte. Nachdem die Gemeindeversammlung den grossflächigen Tempo-30-Plan noch mit 99 gegen 52 Stimmen angenommen hatte, wurde dagegen das Referendum ergriffen. An der Urne, an die im Oktober 2015 über 50 Prozent der Stimmberechtigten strömten, wurde Tempo 30 mit 669 gegen 567 Stimmen versenkt. Es war dies nicht der erste Versuch von Tempo 30. 2008 und 2009 scheiterten Anträge an der Gemeindeversammlung für die Umsetzung im Gebiet Chriesigasse.
Umfragebögen verteilt
Jetzt startet der Gemeinderat einen neuen Versuch, das Dorf verkehrstechnisch sicherer zu machen. Denn auch wenn die Temporeduktion nicht durchkam, wollen Bewohner und Bewohnerinnen gewisser Quartiere die Geschwindigkeit auf ihren Strassen drosseln lassen. In diesen Tagen erhalten Einwohner ab 18 Jahren einen Umfragebogen zu Tempo 30, mit dem der Gemeinderat den aktuellen Puls zum Thema fühlen will. Darauf kann angegeben werden, wie man grundsätzlich zu Tempo-30-Zonen steht und ob man eine solche Zone in Safenwils Wohnquartieren oder konkret im eigenen Quartier möchte.
Die Diskussion zur Verkehrssicherheit ist im Rahmen der Sanierung von Hardstrasse/Hüttenrain wieder entbrannt, wie Gemeinderat Marc Stettler, verantwortlich für Verkehr, sagt. Auch an den Workshops zum Regionalen Entwicklungsleitbild sei die Diskussion regelmässig wieder neu entfacht. So hat der Gemeinderat an der Wintergmeind 2021 angekündigt, das Bedürfnis nach Tempo 30 erneut abzuklären. «Wir wollen herausfinden, in welchen Quartieren Tempo 30 befürwortet wird und in welchen nicht», sagt Stettler. Ohne Grund tauche das Thema nicht regelmässig wieder auf: «Wenn jeder Autofahrer sich anpassen würde, bräuchten wir keine 30er-Zone.»
Im Sommer werden die Ergebnisse der Umfrage präsentiert und der Gemeinderat überlegt sich weitere Schritte. Es gehe, so Stettler, nicht darum, die Autofahrer zu schikanieren oder die Gemeindekasse mit Bussengeldern zu füllen. Auch würde aufgrund dieser Umfrage noch kein Entscheid gefällt.
Diskussion ist bereits entfacht
In den sozialen Medien hat sich bereits eine emotionale Diskussion zum jüngsten Tempo-30-Anlauf entfacht. In der Facebook-Gruppe «Du besch vo Safewil …» kommentieren die Mitglieder über Sinn und Unsinn von 30er-Zonen. Es sei schon lange Zeit für solche Zonen, doch diese müssten dann auch kontrolliert werden, schreibt ein Nutzer. Solche Zonen seien nicht nötig, man solle einfach generell langsam durch ein Wohnquartier fahren, meint eine andere Nutzerin. Wieder andere finden Tempo 30 unnötig, weil es ohnehin nicht eingehalten werde. Nochmals andere schreiben, Kinder auf dem Schulweg sollten sich eben mit dem Velo oder Trottinett weniger riskant verhalten, dann gäbe es auch weniger Unfälle.