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Gasthof «Bären» schliesst – Inventar wird liquidiert

Der geschichtsträchtige Gasthof «Bären» in Muhen steht vor dem Aus. Die bevorstehende Liquidation bedeutet vermutlich das vorläufige Ende für die langjährige Wirtin – und ein weiteres Kapitel in der bewegten Geschichte des Hauses.

Der «Bären» in Muhen war einer der traditionsreichsten Gasthöfe der Region. Nun wird er geschlossen. Nicht freiwillig. Am 21. und 22. Februar wird das gesamte Inventar versteigert. Die Firma EHS Betriebs GmbH, die sich auf Geschäftsauflösungen spezialisiert hat und die Abwicklung übernimmt, bestätigt Recherchen der «Aargauer Zeitung».

Arbeitsplatz und soziales Umfeld

Die langjährige Wirtin sieht sich mit dem Verlust ihrer Existenz konfrontiert. Sie räumt ein, dass sich die wirtschaftliche Situation bereits seit einiger Zeit zugespitzt hatte. «Ich hätte gerne weitergemacht, aber es ging einfach nicht mehr», erklärt sie. Die Liquidation kommt für sie dennoch mit grosser Wehmut, denn der «Bären» war nicht nur ihr Arbeitsplatz, sondern auch ihr soziales Umfeld.

Die Geschichte des Gasthofs reicht weit zurück. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1672 und hat im Laufe der Jahrhunderte viele Höhen und Tiefen erlebt. Schon 1819 musste der damalige Wirt Bernhard Matter Konkurs anmelden. Sein Sohn, Bernhart Matter, erlangte zweifelhafte Berühmtheit als Einbrecher und Ausbrecherkönig – und wurde als letzter Mensch im Aargau öffentlich hingerichtet.

Sanierung geplant

Trotz der aktuellen Krise gibt es Pläne für die Zukunft des «Bären». Die Invest4u GmbH, die das Gebäude 2024 übernommen hat, plant eine umfassende Sanierung. Gegenüber der «Aargauer Zeitung» sagt der Geschäftsführer der Invest4u, dass das historische Gebäude erhalten und modernisiert werden soll. Ob es danach wieder als Restaurant betrieben wird oder eine neue Nutzung erhält, ist derzeit noch offen. RAN/JöK