Gegen Zora Roth hatten die andern kein Brot
Dass Professionalität nichts mit Berufserfahrung oder gar Alter zu tun haben muss, bewies Zora Roth eindrücklich. Konzentriert und abgeklärt wie ein «gestandener» Profi spulte die Bäckerin-Konditorin (aktuell im dritten Lehrjahr) ihr Programm in der Backstube der Berufsfachschule in Aarau ab. Von Nervosität fast keine Spur. Fast die ganze Piratenbeck-Crew, Familienangehörige und Verwandte waren nach Aarau gepilgert, um sie zu unterstützen und ihr die Daumen zu drücken. «Nervös haben mich nur die Experten gemacht, welche mir über die Schultern geschaut haben», sagt Zora Roth, die amtierende Titelträgerin «BrotChef 2022» lachend.
Test für die Lehrabschlussprüfung
Das Feeling, unter Zeitdruck Höchstleistungen zu erbringen, sei für sie eine gute Erfahrung gewesen – auch im Hinblick auf die Abschlussprüfung im Frühling 2023. Dass Übung den Meister macht und eine akribische Vorbereitung Gold Wert sein kann, hat Zora Roth ebenfalls eindrücklich bewiesen. «Mein Chef Kevin Sollberger, aber auch das ganze Soli-Team haben viel Anteil an meinem Erfolg», sagt Zora Roth. Für die Übungsdurchläufe im Lehrbetrieb haben sie ihr jeweils den Rücken freigehalten und sie mit Tipps unterstützt.
Zora ist ein kleiner Gold-Hamster
Der Berufswettbewerb stand unter dem Thema «Urdinkel». In einer Zeit von viereinhalb Stunden mussten 10 Produkte à 20 Stück produziert werden. Dass sie ihren Traumberuf erlernt, war angesichts ihrer Resultate unschwer zu erkennen. Die Urdinkel-Zöpfe, Kleinbrote, Hefesüssteiggebäcke, Apéro-Pastetli, Minisandwich, der Urdinkel-Burger und der Kernotto-Salat überzeugten auch die Jury. «Ich arbeite wahnsinnig gerne mit den Händen und kann meiner Kreativität beim Backen freien Lauf lassen. Das war schon in meiner Jugendzeit so», erklärt Zora Roth. Und dass sie ein goldenes Händchen hat, bewies sie auch beim anschliessend durchgeführten Speed-Baking-Contest sowie an der «Creativa 2022», zwei Wochen vor dem «Brot-Chef»-Finale, wo sie ebenfalls mit Gold nach Hause nahm.