Ein Tierschützer bekämpft die Naturschützer
Der Natur- und Vogelschutzverein Kölliken muss seinen Holzunterstand rückbauen. Verantwortlich dafür ist ein Tierschützer, der gegen die Restaurierung des Unterstandes Einsprache erhoben hat. Nun soll eine Petition den Abriss noch verhindern.
Die Geschichte beginnt im Jahr 1969. Der Natur- und Vogelschutzverein Kölliken (NVVK) baut eingangs Wald an der Oberhubelstrasse in Kölliken einen Unterstand. Dort verarbeitet er in Fronarbeit an vier bis fünf Arbeitstagen pro Jahr rund 20 Steer Holz. Dieses stellt der NVVK den Benutzern der vier Kölliker Rastplätze (Salamander, Froschebrönneli, Chuzebrönneli und Häxebrönneli) zum Grillieren zur Verfügung.
Weil der Unterstand in die Jahre kam und einzelne Stützen verfaulten, wurde der Bau 2013 erneuert und die Stützen auf ein Betonfundament gestellt. Das passte dem Tierschützer Peter Suter, auch als «Hasen-Suter» bekannt, nicht. Er machte Einsprache, was dazu führte, dass der NVVK das Betonfundament rückbauen musste.
Die Begründung: Der Unterstand steht im Schutzwald und dort darf nicht betoniert werden. Der Kanton bewilligte dem NVVK aber, dass die verfaulten Holzteile des Unterstands ersetzt werden dürfen. Weil das Dach aber nur mit einer Blache gedeckt war, nagte auch an ihm der Zahn der Zeit. Das führte dazu, dass im Frühling des letzten Jahres das Dach einstürzte. Im Wissen, dass die kaputten Teil ersetzt werden dürfen, ersetzte der Natur- und Vogelschutzverein Kölliken das Dach und deckte es mit Blech zu.
Auf Intervention von Peter Suter bei der Gemeinde und dem Kanton, reichte der NVVK für den Unterstand und den Holzaufbereitungsplatz ein Baugesuch ein. Dieses lag vom 24. Mai bis 24. Juni 2019 öffentlich auf. Gegen dieses Baugesuch legte der Tierschützer Peter Suter erneut Einsprache ein. Da das Bauvorhaben im Waldareal liegt, musste der Kanton mitwirken. Dieser hat das Baugesuch abgewiesen und die Entfernung des bestehenden Unterstandes verlangt. Der Entscheid wurde dem NVVK Ende Februar dieses Jahres eröffnet. Der Rückbau soll bis Ende Mai 2020 erfolgen. Die Corona-Krise verunmöglichte das bisher.
Der Natur- und Vogelschutzverein Kölliken startet in den kommenden Tagen eine Petition gegen den Abriss des Unterstandes. Motiviert dazu haben ihn Rastplatz- und Waldbenützer aus Kölliken und den umliegenden Gemeinden. Der NVVK vertritt die Meinung, dass der Unterstand bereits mehrere Jahre existierte, als der besagte Teil des Kölliker Waldes zum Schutzwald erklärt wurde. Fortsetzung folgt.