
Aarau verliert erneut Punkte
Der FC Aarau startete schwungvoller in die erste Halbzeit, auch an der Konzentration scheint man in der vergangenen Woche gearbeitet zu haben. Im Vergleich zu den zuletzt unentschieden ausgegangenen Spielen, wollte man ganz offensichtlich nichts mehr dem Faktor Zufall überlassen. Was aber über weite Strecken geblieben ist, ist die Fahrlässigkeit im Umgang mit den Torchancen. Einmal lässt sich Toure viel zu viel Zeit, um den Pass zum bestens positionierten Ryan Kessler zu spielen, ein andermal ist es Linus Obexer und erneut Toure, die am Tor vorbei schiessen. Weitere Versuche aus der Distanz von Acqua, Essiam und Obexer fanden ihr Ziel ebenfalls nicht.
Im zweiten Durchgang nahm der Spielwitz auf beiden Seiten ab, immer wieder bekamen die Zuschauer zu sehen, was Kommentatoren unter «Ballgeschiebe» verstehen – nämlich nichts gefährliches, was die Torgefahr angeht. Xamax konnte sich in der Schussstatistik sogar mehr Auffälligkeiten notieren lassen, als die Favoriten aus Aarau. Dass just in dieser Phase dem FC Aarau der 1:0-Führungstreffer gelang (79.), ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert: Mit Marco Thaler traf nämlich ein kurz davor als Verteidiger eingewechselter Spieler ins Tor. Beim bislang letzten Sieg Aaraus war das übrigens auch der Fall: Damals traf Verteidiger Serge Müller im Brügglifeld… gegen Xamax.
Es hätte der Befreiungsschlag sein können für den FC Aarau, doch in der 92. Minute passierte das, was dem FCA vor drei Wochen schon in Wil widerfahren ist: Der Gegner gleicht noch aus. Und wieder rächt sich die schwache Torausbeute. Sekunden vor dem Ausgleich traf Valon Fazliu den Pfosten des Neuenburger Gehäuses. An die zuvor ausgelassenen Chancen will man gar nicht mehr erinnert werden.
Der FC Aarau bleibt somit zwar zum 17. Mal hintereinander ungeschlagen und doch drohen ihm alle Felle davon zu schwimmen. Man hat fast den Eindruck, der FC Aarau sei noch nicht bereit für einen (Direkt-)Aufstieg. Der Leader FC Thun hat sein Spiel der 30. Runde nämlich bereits souverän gewonnen und zieht mit 4 Punkte davon, der FC Etoile Carouge spielt erst am Sonntag und würde mit einem weiteren Sieg bis auf zwei Punkte an die Aargauer heran kommen.
Noch sechs Runden sind zu spielen. Entsprechend brauchen die Aargauer um so dringender einen Sieg im kommenden Heimsieg gegen den FC Vaduz. Spielbeginn im Brügglifeld ist am Freitag, 18. April, um 20.15 Uhr. Der FC Aarau öffnet das Stadion an diesem Karfreitag bereits um 17.30 Uhr und bietet ein unterhaltsames Rahmenprogramm. Hoffentlich nachher auch auf dem Spielfeld. RC