Alt-Regierungsrat Kurt Wernli gestorben
«Mit Kurt Wernli verlieren wir einen ehemaligen Kollegen, der auf verschiedenen Ebenen und in diversen Funktionen viel für den Kanton Aargau geleistet hat», würdigt Landammann Jean-Pierre Gallati den am 5. März 2023 verstorbenen Politiker, «er hat sich während seiner politischen Karriere mit grossem Einsatz für den Kanton Aargau engagiert. Dazu sind wir ihm zu Dank verpflichtet. Seiner Ehefrau Elisabeth und seiner Familie sprechen wir unsere Anteilnahme aus.»
Kurt Wernli, Jahrgang 1942, war von 1999 bis 2009 Mitglied des Aargauer Regierungsrats. In den Amtsjahren 2001 und 2006 präsidierte er den Gesamtregierungsrat als Landammann. In seiner Amtszeit als Regierungsrat erhielten die Belange Wirtschaftsförderung beziehungsweise Standortförderung und -entwicklung mehr Gewicht in der Regierungspolitik. Zudem wurden für die verstärkten Aktivitäten im Bereich Standortförderung gesetzliche Grundlagen geschaffen.
Während der Amtszeit von Kurt Wernli gaben Grosser Rat und Stimmvolk die Zustimmung zur Einführung des fakultativen Gesetzesreferendums. Weiter wurden die Grundlagen für die Umsetzung der Schweizerischen Strafprozessordnung geschaffen; ein wesentliches Element der Vorlage war der Ersatz der elf Bezirksämter durch regionale Staatsanwaltschaften. Im Infrastrukturbereich bildete das Projekt für das Zentralgefängnis in Lenzburg einen Schwerpunkt im politischen Wirken von Kurt Wernli.
Kurt Wernli war Bürger von Riniken und wohnte in Windisch. Er fühlte sich seiner Wohngemeinde, in der er 22 Jahre lang an der Bezirksschule unterrichtete und diese als Rektor auch leitete, stark verbunden. Kurt Wernli gehörte von 1973 bis 1980 dem Verfassungsrat an. Von 1983 bis 1998 war er Mitglied des Grossen Rats, 1998 dessen Präsident. Kurt Wernli präsidierte die Staatsrechnungskommission (1993 bis 1997), die Kantonalpartei der SP (1978 bis 1985) sowie den Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerverband (1986 bis 1995). AG