Alterszentrum Sunnmatte und Geschäftsführer Daniel Stauffacher trennen sich nach 10 Jahren
Krisen, neue Herausforderungen und ein wirtschaftlich anspruchsvolles Umfeld haben den Vorstand des Altersheimvereins Kölliken zu einer strategischen und personellen Neuausrichtung bewogen. Der Vorstand des Altersheimvereins Sunnmatte Kölliken und der Geschäftsführer Daniel Stauffacher haben entschieden, das Arbeitsverhältnis im gegenseitigen Einvernehmen per sofort zu beenden. Das schreibt der Vorstand des Altersheimvereins in einer Mitteilung am Montagnachmittag.
Daniel Stauffacher trat im September 2012 seiner Stelle an und übernahm nach einer Übergangsphase im November 2012 die Leitung des Alterszentrum zu 100 Prozent. Er war der dritte Zentrumsleiter innerhalb von knapp zwei Jahren.
«Der Vorstand bedankt sich bei Daniel Stauffacher für die zehnjährige Zusammenarbeit und die geleisteten Dienste und wünscht ihm für seine private sowie berufliche Zukunft nur das Beste», heisst es im kurzen Schreiben weiter.
Um die Kontinuität und den Betrieb zu gewährleisten, wird die Geschäftsführung des Alterszentrums per 1. März 2023 ad interim an Christian Müller von der Keller Unternehmensberatung AG aus Baden übertragen.
Der Vorstand strebt eine zeitnahe Neubesetzung der Geschäftsführung an und wird zu gegebener Zeit darüber informieren.
Seit drei Jahren rote Zahlen
«Wir schreiben seit drei Jahren rot Zahlen», sagt Roland Brauen, Präsident des Vereins Altersheim Kölliken. «So kann es nicht weiter gehen, sonst hat das Alterszentrum keine Zukunft mehr.» Der Vorstand erhofft sich von einem neuen Geschäftsführer auch neue Ideen und Impulse. Und andere Zahlen. «Wir müssen wieder eine schwarze Null hinbekommen!»
Daniel Stauffacher sei während mehreren Jahren der richtige Mann für Kölliken gewesen, betont Brauen weiter. «Zuletzt wirkte er aber ausgebrannt und etwas ideenlos. Deshalb haben sich der Vorstand und Daniel Stauffacher im gegenseitigen Einvernehmen für die Trennung entschieden», sagt Roland Brauen.
Das Alterszentrum Sunnmatte kämpft schon seit einigen Jahren mit verschiedenen Problemen. Mit Corona verschlechterte sich die Situation zusätzlich. So sank die Bettenauslastung seit dem Ausbruch der Pandemie zwischenzeitlich auf dramatische 72 Prozent. Das hatte gravierende Folgen für die eh schon sehr angespannte finanzielle Situation und die Liquidität des Zentrums.
50 Betten – 50 Vollzeitstellen
Die Bettenkapazität wurde von 64 auf heute 50 Betten reduziert und es wurden rund 10 Vollzeitstellen gestrichen. Das Mitarbeiterteam ist zurzeit auf 50 Vollzeitstellen plafoniert.
Um die Liquidität kurz- und mittelfristig sicherzustellen, musste im letzten Jahr ein Bankkredit aufgenommen werden. Daran gekoppelt war auch eine Bürgschaft der Einwohnergemeinde.
Der 1982 gegründete Verein Altersheim Kölliken betreibt das Alterszentrum Sunnmatte im Auftrag der Gemeinde. Das Alterszentrum wird als nicht gewinnorientierter Betrieb geführt. RAN