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BFU-Erhebung: Jeder dritte Lenker ist am Steuer abgelenkt

Auf Schweizer Strassen ist im Auto rund jede dritte Person abgelenkt unterwegs, auf dem Velo jede fünfte und zu Fuss beim Überqueren einer Strasse gar jede zweite. Das zeigt eine neue BFUErhebung, die 2020 erstmals durchgeführt wurde. Die hohen Zahlen sind für die Verkehrssicherheit problematisch, denn Ablenkung und Unaufmerksamkeit gehören zu den häufigsten Unfallursachen.

Jedes Jahr werden bei Unfällen aufgrund von Ablenkung und Unaufmerksamkeit im Schweizer Strassenverkehr rund 60 Menschen getötet und 1100 schwer verletzt. Erstmals hat die BFU eine repräsentative Erhebung durchgeführt, wie häufig Verkehrsteilnehmende abgelenkt unterwegs sind. Die Beobachtungsstudie hat gezeigt: Im Auto ist rund jede dritte Person am Steuer abgelenkt, auf dem Velo jede fünfte. Besonders häufig ist Ablenkung bei Fussgängerinnen und Fussgängern – die Hälfte von ihnen geht abgelenkt über die Strasse.

Häufigste Ablenkungsquellen
Interaktion mit anderen Personen – das sorgt am häufigsten für Ablenkung im Auto (18 Prozent), aber auch auf dem Velo (9 Prozent) und zu Fuss (27 Prozent). Auf Platz zwei der häufigsten Ablenkungsquellen im Auto und zu Fuss folgt das Handy. Weiter zeigt die Erhebung: Im Auto telefonieren 5 Prozent der Lenkerinnen und Lenker – auch per Freisprechanlage –, tippen auf dem Handy oder schauen aufs Display. Auffällig dabei: Je jünger die Person, desto häufiger lässt sie sich im Strassenverkehr ablenken. «Jede zehnte Person zwischen 15 und 29 Jahren schaute aufs Handy oder tippte auf dem Gerät, während sie zu Fuss eine Strasse überquerte», erklärt Patrizia Hertach, Leiterin der BFU-Erhebung. Auf dem Velo wird das Handy eher selten benützt, dort ist das Tragen von Kopfhörern eine häufige Ablenkungsquelle (7 Prozent).

Ablenkung als Unfallrisiko
Wer abgelenkt unterwegs ist, erhöht sein Unfallrisiko und gefährdet auch andere Menschen. Die BFU schätzt, dass Unaufmerksamkeit und Ablenkung am Steuer bei bis zu jedem dritten schweren Verkehrsunfall mit einem Motorfahrzeug eine Rolle spielen. Die Unfallrelevanz ist also hoch. «Am gefährlichsten sind Tätigkeiten, bei denen die Augen von der Strasse weggerichtet sind, zum Beispiel das Schreiben einer Nachricht auf dem Handy oder das Greifen nach Gegenständen im Auto», sagt BFU-Expertin Hertach. Das Schreiben einer Textnachricht erhöht das Unfallrisiko um das Sechsfache. Insbesondere im Auto legt man abgelenkt schnell eine lange Strecke im Blindflug zurück.


Die 5 wichtigsten Tipps für eine sichere Fahrt

  • Multitasking vermeiden – am Steuer, zu Fuss und auf dem Velo
  • Handy in der Tasche lassen – egal wie man unterwegs ist
  • Verkehr immer im Blick behalten
  • Navi im Auto vor der Fahrt programmieren
  • Um während der Fahrt etwas Wichtiges zu erledigen: kurz anhalten