Bildung, Begegnung, Beschäftigung
Bildung, Begegnung und Beschäftigung – dafür stehen die drei «B» beim sogenannten «programmbbb». Organisiert wird das Programm von der Anlaufstelle Integration Aargau (AIA) zusammen mit dem Jugendrotkreuz. Es richtet sich dabei an Migrantinnen und Migranten und soll ihnen eine Abwechslung zum Alltag in ihrer Unterkunft bieten. Sie sollen ihren Bewegungsdrang ausleben können und Kontakte ausserhalb ihrer Unterkunft knüpfen.
Die Anlässe finden jeden Samstagnachmittag statt. «Wir wollen ihnen bei der sprachlichen und sozialen Integration helfen. Indirekt tragen wir auch zu der Gesundheit dieser Personen bei. Sie können sich sportlich betätigen und haben einmal in der Woche einen fixen Termin und eine Tagesstruktur», sagt Francesca Giacomin von der Anlaufstelle Integration Aargau.
Ausflug ins Kunsthaus
Während das Jugendrotkreuz Veranstaltungen wie Koch-, Bastel- und Sportnachmittage anbietet, bietet die AIA bildungsorientierte Veranstaltungen in den Bereichen Integration und Kultur an. So führte der letzte Ausflug ins Kunsthaus zur Ausstellung «Köpfe, Küsse, Kämpfe. Nicole Eisenman und die Modernen». «Heute sind wir eine relativ grosse Gruppe», sagt Francesca Giacomin. Das liegt daran, dass sie kürzlich das Programm in einer kantonalen Unterkunft vorstellen durften. «Das Interesse an unserem Angebot war gross und so freut es mich, dass viele von ihnen heute dabei sind.»
Hürden meistern
Gerade wenn viele Leute zum ersten Mal mit dabei sind und das Programm erst noch richtig kennenlernen, zeigen sich die verschiedenen Herausforderungen bei der Organisation solcher Anlässe. So sprachen die meisten in der Gruppe kein Deutsch, was die Kommunikation natürlich erschwert. Glücklicherweise konnte für diesen Tag eine Person gefunden werden, die auch während der Führung durchs Kunsthaus übersetzte. «Es sind aber auch kulturelle Unterschiede, die spürbar sind», so Francesca Giacomin. Pünktlichkeit oder dass man sich an- aber auch abmelden muss, sind keine Selbstverständlichkeiten und müssen klar kommuniziert werden.
Auch die Nachwirkungen von Corona sind deutlich spürbar. «Die Leute sind noch immer verunsichert und müssen wieder motiviert werden, am Programm teilzunehmen.» Umso erfreulicher die grosse Anzahl an Teilnehmenden bei der Führung durchs Kunsthaus. Interessiert wurden stets Fragen gestellt, die Kunstwerke hinterfragt, Meinungen ausgetauscht und gemeinsam diskutiert. Eindrücklich zeigte sich: Die Sprache kann eine Hürde sein, die aber gemeistert werden kann. «Am meisten freut es mich zu sehen, wie die programmbbb-Teilnehmenden Spass daran haben, neue Kenntnisse zu verschiedenen Themen zu erwerben», sagt Francesca Giacomin.