
Dem Zeitgeist zu Trotz noch lange nicht ausgekegelt
Die Schweizerische Freie Kegler Vereinigung SFKV wählte für ihre Delegiertenversammlung 2025 als Austragungsort den Gasthof St. Urs und Victor in Walterswil. Gastgeberin war die Untersektion aus dem Aargau (Freier Aargauischer Keglerverband) unter der Leitung von Astrid Baumgartner aus Kölliken. Das gemeinderätliche Grusswort kam vom Vizepräsidenten Daniel Müller (parteilos). Den musikalischen Rahmen setzten die Formationen Brönzstoff Brittnau und die Jagdhornbläsergruppe Freiwild Wiggertal. Naeva Bolliger und Ayleen Schweizer konnten als «Ehrengirls» gewonnen werden.
Zu den Gästen gehörten nebst den Ehrenmitgliedern, darunter der Ehrenpräsident Jürg Soltermann, auch die Verbände der Schweizer Sportkegler SSKV, vertreten durch deren Zentralpräsidenten Daniel Mühlemann und der Eisenbahner SESKV, vertreten durch deren Präsidenten Felix Haymoz.
Die Traktandenliste war reich befrachtet, die einzelnen Geschäfte konnten unter dem Vorsitz von SFKV-Zentralpräsident Jaime Iglesias (Luzern) aber effizient abgearbeitet werden. Bevor es zum Geschäftlichen ging, wurde der im vergangenen Verbandsjahr verstorbenen Mitglieder gedacht.
Beim Traktandum Jahresrechnung musste der Kassier Markus Berwert (Horw) einen Verlust präsentieren. Die Finanzen des Verbandes seien zwar solide, allerdings gelte es die Weichen so zu stellen, dass künftig wieder ausgeglichene Bilanzen präsentiert werden könnten. Noch entschied sich die Versammlung, den Jahresbeitrag beim Alten zu belassen und statt einer Erhöhung, den Fokus auf Sparmassnahmen zu legen.
Zentraler Punkt der DV war die Tatsache, dass Kegler und Keglerinnen vor Herausforderungen gestellt sind, die hauptsächlich dem für die Sparte Kegeln widrigen Zeitgeist geschuldet sind. Infrastrukturen (Gasthäuser mit Kegelbahnen) die wegbrechen und als Folge davon schwindende Mitgliederzahlen, zeichnen ein düsteres Bild am Horizont. Jaime Iglesias bleibt optimistisch und setzt bei der Mitgliederakquirierung auf persönliches Engagement jedes Einzelnen: «Wir müssen uns im eigenen Umfeld um Nachwuchs bemühen, etwa am Arbeitsort, im Bekannten- und Freundeskreis», so der Zentralpräsident. Was die Infrastrukturen betrifft, könnte die Zukunft in Stützpunktanlagen liegen. Jaime Iglesias nennt als Vorzeigebeispiele die grossen Kegelzentren Heimberg (BE) und Luzern.
Ein Apéro unter freiem Himmel und ein leckeres Bankett schlossen eine von Astrid Baumgartner und ihrem Team perfekt organisierte DV ab. Offen blieb, wer nächstes Jahr einladen wird. Jil Lüscher