Demokratie im digitalen Zeitalter
An den Aarauer Demokratietagen (ADT) im März 2020 werden verschiedene Aspekte der digitalen Demokratie aufgegriffen. Nach einem Referat und einer Podiumsdiskussion mit prominenten Gästen am 26. März stehen an der Tagung vom 27. März «digitalisierte Städte» und «Digita-les Lernen und Politische Bildung» auf dem Programm.
Den Auftakt macht der deutsche Medienwissenschaftler und populäre Buchautor Bernhard Pörksen mit dem Hauptvortrag über «Zwischen Fakt und Fake – die Macht der Lüge im digitalen Zeitalter» am Donnerstagabend (26. März). Ins Zentrum stellt er die Frage, ob Lügen und Falschinforma-tionen im digitalen Zeitalter zulasten von Fakten an Bedeutung gewonnen haben und inwieweit sich eine derartige Tendenz schädlich auf den (direkt-)demokratischen Willensbildungsprozess auswirkt. Pörksens Thesen werden anschliessend im Rahmen eines von der Fernsehjournalistin Patrizia Laeri moderierten Podiums mit Daniel Graf (Campaigner), Uwe Serdült (Leitung Digital-Democracy-Projekte Zentrum für Demokratie Aarau), Béatrice Wertli Meierhans (Präsidentin CVP Bern) und Laura Zimmermann (Co-Präsidentin Operation Libero) diskutiert.
Die wissenschaftliche Tagung am Freitag, 27. März, greift zwei spezifische Gesichtspunkte aus den zahlreichen Fragen heraus, die sich für die Demokratie im digitalen Zeitalter stellen.
Am Vormittag behandeln PolitikwissenschaftlerInnen und RechtswissenschaftlerInnen in zwei Panels Erscheinungsformen und rechtliche Einordnung der so genannten Plattform-Wirtschaft oder Sharing Economy, die sich insbesondere in urbanen Regionen verbreitet. In den Blick genommen werden die Dienste Airbnb und Uber, welche die Städte zunehmend in digitalisierte Städte beziehungsweise Smart Cities verwandeln. Im ersten Panel werden aus politikwissenschaftlicher Sicht Fallstudien vorgestellt, anhand derer sich die Möglichkeiten und Probleme der aktuellen Plattform-Ökonomie aufzeigen lassen. Die dabei ebenfalls angesprochenen Regulierungsansätze diskutieren ExpertInnen im zweiten Panel aus rechtlicher Sicht. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob und inwieweit Gemeinden auf die weltweit operierenden Anbieter der Plattform-Wirtschaft regulatorisch zugreifen dürfen.