Der FC Kölliken feiert sich und seinen Sportplatz
1300 Zuschauer waren gekommen, um den ersten Auftritt des FC Aarau unter der Leitung seines neuen Trainers Alex Frei zu sehen. Und sie wurden nicht enttäuscht. Der Challenge-Ligist gewann gegen die gegen eine Auswahl des Aargauer-Fussballverbands 6:1(3:0). Im Anschluss gabs Autogramme und Erinnerungsfotos, aber auch Verpflegung und gute Unterhaltung im Festzelt. Der Kölliker Gogo Frei spielte zusammen mit den Gogogirls und die Letzten dürften das Festzelt erst nach Mitternacht verlassen haben.
Der Samstagnachmittag stand ganz im Zeichen der Familien. Auf dem Feld wurde eine Fussballgolfanlage aufgebaut und Klein und Gross konnte sich im Geschicklichkeitsspiel üben.
Höhepunkt der Feierlichkeiten war der Festakt am Samstagabend mit einem amüsanten Rückblick auf sieben Jahrzehnte Clubgeschichte. Moderator Thomas Matter – ein Eigengewächs des FC Kölliken – führte mit viel Hintergrundwissen sowie aussergewöhnlichen und witzigen Episoden durch den Abend. Zu den Festrednern gehörten Clubpräsident Markus Epple und Luigi Ponte als Präsident des Aargauischen Fussballverbandes.
Thomas Matter hat keine Mühe gescheut, in den Fotoarchiven, in alten Protokollen und Befragung von Zeitzeugen ausführliches Material zu sammeln, um dem Publikum markante Geschehnisse aus der Vergangenheit zu vermitteln. So wusste er unter anderem zu berichten, dass die alte Sportstätte «Hausmatt» beim Kauf im Jahre 1955 wegen Belästigung von Schafen eingezäunt werden musste. «Der Zustand des Spielfeldes spottete jeder Beschreibung», berichtete Matter, und vor allem nach Turnieren habe der Sportplatz einem Acker geglichen. Die Züglete auf die heutige Walke im Jahre 1997 war dann eine Erlösung für jeden aktiven Fussballer.
Fünf der bisherigen 13 Präsidenten liessen es sich nicht nehmen, dem Festakt beizuwohnen und bei den Bühneninterviews einige markante und lustige Ereignisse aus der Vergangenheit zum Besten zu geben.
Mit der Präsentation erfolgreicher Fussballexporte folgte ein weiterer Höhepunkt. Mit Andreas «Hausi» Hilfiker gab sich der berühmteste Sohn des FC Kölliken die Ehre. Beim Smalltalk mit Matter plauderte «Hausi» einige Interna über seine Zeit beim FC Aarau, in der Deutschen Bundesliga und der Nationalmannschaft aus. Mit Staunen erfuhr das Publikum, dass Hilfiker eigentlich lieber Motocross fahren statt Fussball spielen wollte. Nur durch die Intervention durch den jetzigen Ehrenpräsidenten René Bossard frönte er dem Ballspiel weiter und konnte so seine erfolgreiche Karriere lancieren. Weiter berichtete Matter, dass der FC Kölliken in den frühen 80er Jahren weit und breit der einzige Fussballclub war, der die Bandenwerbung einführte. Die erfolgreichste Epoche erlebte die erste Mannschaft von 1990 bis 1995, als man sich mit Trainer René Erlachner erfolgreich in der 1. Liga halten konnte und der FC Kölliken schweizweit in Fussballkreisen einen hohen Bekanntheitsgrad genoss. In den letzten zwei Jahrzehnten kehrte die Normalität wieder ein und das Mass aller Dinge ist derzeit die 3. Liga, mit Ambitionen auf einen Aufstieg in der nächsten Saison.
Dem Organisationskomitee ist es gelungen, trotz relativ kurzer Planungszeit ein attraktives Rahmenprogramm für Gross und Klein auf die Beine zu stellen. Und nicht zuletzt dank des Kaiserwetters sah man auf der Walke nur zufriedene Gesichter. Der Auftritt der Partyband «Blaumeisen» rundete ein rundum gelungenes Jubiläumsfest ab. (som/ran)