Der «Waldeck»-Kauf ist definitiv vom Tisch
Das jüngste Kapitel rund um den ehemaligen Gasthof Waldeck endet mit einem Abbruch der Verhandlungen seitens Verkäuferschaft. Ursprünglich hatte der Gemeinderat einen Kaufpreis von 2,8 Millionen Franken mit der Amazam AG ausgehandelt. Doch die Bevölkerung stimmte an der ausserordentlichen Gemeindeversammlung einem Änderungsantrag der SVP zu, dafür höchstens 2 Millionen Franken auszugeben. Der Gemeinderat wurde damit beauftragt, neu zu verhandeln. Der bereits angesetzte Verhandlungstermin ist nun aber geplatzt, wie der Gemeinderat Muhen mitteilt: «Nach der Publikation des Beschlusses lehnte die Verkäuferschaft die neuen Bedingungen ab und sagte den geplanten Verhandlungstermin ab.» Was nüchtern klingt, hat auch eine emotionale Komponente, denn der Gemeinderat hoffte schon, durch den Kauf der Liegenschaft die Zentrumsentwicklung im Sinne der Müheler Interessen vorantreiben zu können. Er schreibt: «Die strategische Lage der Liegenschaft im Dorfzentrum – zwischen Kirche, Schule und Gemeindehaus – bietet langfristige Entwicklungsmöglichkeiten für die Gemeinde.»
Zukunft der «Waldeck» bleibt ungewiss
Bereits 2018 wollte der Gemeinderat die Liegenschaft kaufen. Damals hätte sie 2.5 Millionen Franken gekostet und wäre mit einer Steuerfusserhöhung einher gegangen. Das Stimmvolk lehnte die Vorlage jedoch ab. Im Frühling dieses Jahres unternahm der Gemeinderat einen neuen Anlauf, nachdem die FDP an der Gemeindeversammlung einen entsprechenden Antrag stellte. Nach dem Abbruch der Verhandlungen durch die Verkäuferschaft, betrachtet der Gemeinderat das Geschäft «Waldeck» als abgeschlossen. Wie es mit der Liegenschaft, resp. mit der Parzelle weitergeht, ist ungewiss. Die Parzelle gehört zusammen mit der Garage Lüscher zum selben Gestaltungsperimeter – dieser bleibt damit einziges Werkzeug für die Gemeinde Muhen, an dieser Stelle Einfluss auf die Gestaltung desZentrums zu nehmen.
Am 22. November 2024 findet nun die ordentliche Gemeindeversammlung statt. Auf der Traktandenliste stehen verschiedene Verpflichtungskredite, darunter jener für die Sanierung der Gemeindeverwaltung. Auch für die Teilrevision Gewässerräume braucht es einen Kredit und der Gemeinderat will die Genossenschaft Gemeinschaftsantenne Muhen für 2 Franken kaufen. Auch die überarbeitete Gemeindeordnung kommt zur Abstimmung – diesmal ohne Gendersternchen. – REMO CONOCI