Der zivilisierte Abenteurer
Der CO2-Ausstoss muss in den Keller, daran führt kein klimatischer und politischer Weg vorbei.
Automobiltechnisch geht das am einfachsten mit Elektroautos oder Plug-in-Hybriden wie dem neuen Jeep Compass. Dieser bekam ein optisches und technisches Facelift. Die visuellen «Aufbretzler » betreffen primär die Front, die dank der horizontalen Designelemente breiter und sportlicher wirkt. Zu den top Updates gehört Voll-LEDLicht. Voll-Led ist im Vergleich zu Xenon- Scheinwerfern fast doppelt so hell – eine wahrhaftige Erleuchtung also. Ein- und Aussteigen geht wie gewohnt komfortabel – kein Problem – auch wenn die sportlichsten und gelenkigsten Tage schon einen Moment zurückliegen mögen. Im Übrigen herrscht im Innenraum das weite Land – auch punkto Stauraum.
Mamma mia!
Die Motorenpalette bietet Benzin- und Plug-in-Hybride, die alle die strenge Euro 6D Final-Norm erfüllen. In diesem Fall hier geht es um die Spitze der Nahrungskette, den kräftigen Plug-in-Hybrid mit Allrad und Sechsgang-Wandler- Automatik. Die Version schöpft aus dem 1,3-Benziner 180 PS plus 60 Pferde aus dem E-Motor – macht 240 total. Ein Auto, das punkto Leistung weder Alltagswünsche offen lässt, noch von irgendeinem Gelände in die Knie gezwungen wird. Auf der Strasse herrscht temperamentvolle Italianissima – Jeep gehört zum Stellantis Konzern – und Komfort. Der Elektromotor liefert ein Drehmoment von 250, der Benzinmotor von 270 Newton. Von 0 auf 100 km/h geht es so in 7,3 s und 200 km/h sind möglich. Das Spurhaltesystem dagegen ist ein bisschen störrisch, regelt nach dem «Mamma-mia-Prinzip» – richtig zackig und nicht wirklich sanft. Sanft federt dafür das Fahrwerk. Die Lenkung ist sehr direkt – gut zum manöverieren. Fahrmodi gibt es drei. Im «Hybrid» werden die Leistungsflüsse zwischen den zwei Motoren automatisch gesteuert, um die maximale Effizienz zu erreichen. Im «E-Save» wird der Ladezustand der Batterie gehalten resp. lädt durchs Rekuperieren und bei «Electric» fährt das Auto bis maximal 130 km/h rein elektrisch. Die Einstellungen Auto, Sand, Sport, Snow und Rock koordinieren und optimieren viele Fahrzeugsysteme in Relation zum Untergrund.
Gut 40 km elektrisch
Wer die 11,4 kWh-Batterie diszipliniert lädt, kann sparsam unterwegs sein. Gut 40 km rein elektrisch sind drin. Dank dem 7,4-kW-Bordlader kann das Auto in gut 2 Stunden an der Haushaltsteckdose geladen werden. Kombiniert (Strom/ Benzin) sind im Alltag gut 5 bis 6 Liter realistisch. Allein thermisch brauchts dann schon 8 bis 9 Liter. Allrad gibt es nur bei den zwei Plug-in-Varianten (190 und 240 PS). Das gilt in dem Sinn auch für die «Safari-Version» Trailhawk mit Unterbodenschutz, einer Wattiefe von 48 cm, grösseren Böschungswinkeln und wasserdicht versiegelten Elektro- – Komponenten. Bei beiden Versionen treibt der E-Motor allein die Hinterräder an. Ist die Batterie mit ihrem Saft am Ende, sorgt ein zweiter, von einem Benzinmotor angetriebener Generator dafür, dass die Batterie allzeit genügend Vitamine sprich Strom für den E-Motor liefert. Jeep nennt das Powerloop. Einen reinen mechanischen Allradantrieb mit Untersetzung oder gar gesperrten Differenzialen gibt es nicht.
Da ist viel gegangen
Statt auf einen kleinen Monitor guckt man im Cockpit jetzt auf eine moderne 8,4-Zoll-Infotafel, frei stehend auf dem Armaturenbrett. Optional ist ein 10,1 Zoll (ca. 26 cm) Touchscreen, der bei der Bedienung des Entertainmentsystems hilft. Das Ding bietet dem Fahrer rund zwei Dutzend Konfigurationsmöglichkeiten in fünf anpassbaren Menüs. Smartphones lassen sich über Android Auto oder Apple Car Play easy einbinden. Das System arbeitet jetzt eher deutsch als italienisch, nämlich fünfmal schneller als vorher. Die Assistenzsysteme sind vielfältiger und moderner. Der Highway Assistent freilich, der die Geschwindigkeit, den Abstand zum Vordermann und das Auto in der Spur hält, ist optional. Für mehr Sicherheit sorgen in Serie Verkehrszeichen-Erkennung, intelligenter Geschwindigkeits-Assistent, Müdigkeitserkennung oder automatische Notbremsung mit Fussgänger- Erkennung. Über den Sprachbefehl «Hey Jeep» lassen sich etwa die Klimaanlage, das Navi programmieren, oder die Musik auswählen.