Die Hunde im Feriengepäck
Es regnet gerade auf dem Campingplatz im Tessin, von dem sich Beatrice und Jürg Huber via Telefon melden. Mit dabei sind ihre beiden Hunde Murphy und Snoopy. Bald neun Jahre hat das Safenwiler Ehepaar die beiden Havaneser-Mischlinge und seit fast ebenso langer Zeit verreist es mit ihnen in die Ferien.
Als die beiden sich ihre Hunde zutaten, wären sie eigentlich gerade ferientechnisch etwas freier geworden. Die zwei Kinder waren im Teenageralter, es mussten nicht mehr kindertaugliche Ferienziele oder -unterkünfte gebucht werden. Doch in Beatrice Huber schlummerte der Wunsch, sich Hunde zuzulegen. Seither beeinflussen die beiden Vierbeiner die Feriendestinationen der Familie Huber. «Einmal haben wir die Hunde in den Ferien in ein Tierhotel gegeben», sagt Beatrice Huber, «sonst aber nehmen wir sie immer mit.» Das Kompliziertheits-Niveau hänge sicher auch von der Grösse des Hundes ab: «Eine Dänische Dogge könnten wir bestimmt nicht so unproblematisch überallhin mitnehmen, wo wir unsere Hunde bereits dabeihatten.»
Mit Hunden Ferien zu planen, sei gar nicht so anders als mit Kindern, sagt Jürg Huber: «Wir müssen sehr viel einpacken und hoffen, wir vergessen nichts.» Denn auch wenn Hunde nicht täglich ihre Wäsche wechseln, ist ihre Reisetasche im Kofferraum von stolzer Grösse. Darin müssen Futter, Fress- und Wassernäpfe, Frottiertücher, Regenmänteli, Hundeleinen, Körbchen und eine Hundeapotheke Platz haben.
Der Campingplatz, das Hundeparadies
Camping sei ideal, um mit Hunden Ferien zu machen, sagt das Frauchen. Bis der ideale Platz für dieses Jahr gefunden wurde, lief die Suchmaschine heiss. Sie suchte erst am Zugersee, dann am Aegerisee und telefonierte sich dann durch die See-Campings nach dem Süden, doch entweder war die gewünschte Dauer nicht verfügbar oder Hunde waren nicht erlaubt. Erst am Luganersee wurden sie fündig. Man sei etwas freier in Campingferien, sagt Beatrice Huber. Buche man ein Hotel oder eine Ferienwohnung, sei es oft nicht erlaubt, die Hunde alleine in der Unterkunft zu lassen. Oft zu Recht, denn in einer fremden Unterkunft könnten Hunde auf die Idee kommen, den Boden oder Gegenstände zu markieren. «Wir nehmen deshalb immer die Hundekörbe mit, denn was ihnen gehört, markieren sie nicht.» Im Wohnwagen können die Hunde auch einmal alleine gelassen werden und das Paar kann kurze Besorgungen ohne die Vierbeiner machen, was praktisch ist.
Im Tessin sei man übrigens sehr hundefreundlich und in den meisten Restaurants seien Hunde erlaubt.
Hundeguetzli als Geste des Hotels
In Sachen Hotelbuchung mit Hunden sind Hubers bereits Experten. «Auf der Buchungsplattform klicke ich das Kriterium ‹mit Hunden› an, dann erscheinen schon mal nur hundefreundliche Hotels», sagt Beatrice Huber. Einst waren sie in einem Hotel in Bad Ragaz, «dort wurden uns extra ein Fressnapf, Hundeguetzli und Hundedecken bereitgestellt», sagt sie. Auch ins Ausland durften Murphy und Snoopy schon mitreisen. Dafür sind sie gegen Tollwut geimpft und haben eigene Haustierausweise. So stand den Deutschlandferien nichts im Weg.
Nehmen die beiden Vierbeiner ebenfalls wahr, dass sie in den Ferien sind? «Natürlich ist ihnen bewusst, dass sie woanders sind», sagt Jürg Huber, «denn an jedem anderen Ort verhalten sie sich wieder anders.» Wer bisher gezögert hat, mit seinem Wauwau zu verreisen, dem raten sie einstimmig: «Geh!» Es sei weniger problematisch, als man sich das vorstelle. Das Wichtigste sei, den Hund gut zu kennen, zu wissen, wie er in verschiedenen Situationen reagiere. So merke man auch, wann ihm auf Reisen etwas nicht passt. «Für die erste Reise mit dem Hund sollte man nicht gerade drei Wochen Ferien buchen, um sich selber nicht zu überfordern», sagt Beatrice Huber. Ein Kurztrip sei für den Anfang besser.