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Die ultimative Anleitung für ineffiziente Hausarbeit

Donnerstag ist Putztag. Und an diesem Donnerstag ist es besonders nötig, wie ich finde. In den Ecken mischt sich Staub mit Hundehaaren. Saugen steht deshalb zuoberst auf meiner To-do-Liste. Also nehme ich gleich nach dem Aufstehen den Staubsauger aus dem Schrank und stelle ihn in die Ecke, bereit für die Hausarbeit.

Zuerst aber frühstücken.

Also gehe ich in die Küche, um mein «Zmorge» vorzubereiten. Doch Besteck und Teller befinden sich – zwar sauber – aber noch immer in der Spülmaschine. Also zuerst ausräumen. Eine Kaffeetasse, zwei Kaffeetassen. Da fällt mir ein, dass ich das letzte Spülmaschinen-Tab verwendet habe. Das muss sofort auf die Einkaufsliste, sonst gehts vergessen! Ich wende mich also von der Maschine ab und der Einkaufsliste zu. Wenn ich schon dabei bin, womit kann ich die Einkaufsliste sonst noch ergänzen? Ich öffne also den Kühlschrank, will den Bestand überprüfen. Mist, das Mittagessen für den Hund habe ich noch nicht aus dem Gefrierschrank genommen. Das hat Priorität. Also Kühlschrank wieder zu und los zum Arbeitszimmer, wo der Tiefkühlschrank steht. Vorbei an der Garderobe sticht mir aber meine ­Jacke ins Auge, die vom gestrigen Hundetraining im Nassen völlig verschmutzt ist. Wann ist eigentlich mein nächster Waschtag? Habe ich mich in die Liste eingetragen? Das muss ich sofort überprüfen, bevor alles ausgebucht ist. Also gehts mit dem Lift nach unten. Wenn ich schon auf dem Weg nach unten bin, könnte ich eigentlich auch gleich den Briefkasten leeren.

Mit der Post komme ich wieder in die Wohnung – und erneut an der Garderobe vorbei. Die schmutzige Jacke hängt noch immer da. Also wird die Post aufs Schuhregal gelegt, und es geht mit der Jacke ins Schlafzimmer zum Wäschekorb. Da sehe ich, dass mein Bett noch nicht gemacht ist. Zuerst muss dafür aber das Trinkglas vom Nachttisch, sonst werfe ich es beim Betten noch um. Also gehts mit dem Glas in die Küche, zu einem Geschirrspüler, der bis auf zwei Tassen noch nicht ausgeräumt ist. Und eigentlich habe ich jetzt wirklich richtig Hunger.

So habe ich mich schliesslich den ganzen Tag beschäftigt, ohne irgendetwas wirklich erledigt zu haben. Erschöpft lasse ich mich am Abend auf die Couch plumpsen. Da fällt mein Blick auf den Staubsauber, der noch immer, bereit zur Tat, in der Ecke steht und auf mich wartet. Sarah Moll

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