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Ein Computer, ein Rückspiegel und jede Menge Verwechslungen

Die Spiel- und Theatergruppe Bottenwil hat sich neu aufgestellt – und erstmals alle Aufführungen auf ein einziges Wochenende konzentriert. Eine gute Entscheidung: Die drei Vorstellungen waren gut besucht, und das Publikum zeigte sich begeistert vom Zweiakter «Garageusen».

In der rasanten Komödie von Oliver Grawehr dreht sich alles um Geraldine Wittauer (Sonja Odermatt), die unglücklicherweise einen Unfall verursacht. Doch ausgerechnet jetzt darf sie ihren Führerschein auf keinen Fall verlieren – ihr Traumjob steht auf dem Spiel! Ihre Lösung: Das Auto schnell und diskret reparieren lassen. In der Garage Eigenmann trifft sie unerwartet auf ihre alte Schulfreundin Mila (Verena Jolk).

Doch damit nicht genug: Auch Stadträtin Silvia Mannhart (Renate Erismann), die ebenfalls in einen Unfall verwickelt wurde, sucht sich genau diese Werkstatt aus. Um nicht aufzufliegen, geben sich Geraldine und Mila kurzerhand als Mechanikerinnen aus – obwohl sie von Autos so viel wie nichts verstehen. Die ahnungslose Stadträtin, die sich beruflich für Gleichstellung einsetzt, ist begeistert: Zwei Frauen, die eine Werkstatt leiten? Grossartig!

Lügen, Liebe und eine Überraschung

Während der eigentliche Garagist Benno Eigenmann (Kurt Diriwächter) mit seiner Wohnungsrenovierung beschäftigt ist, nehmen die beiden Freundinnen die Werkstatt in die Hand. Kurzerhand stellen sie auch noch den Bewerber Andi (Urs Fretz) als Mechaniker ein. Mila ist sofort hin und weg von dem charmanten Neuen – und als später seine wahre Identität ans Licht kommt, tut das ihrer Zuneigung keinen Abbruch.

Doch das Lügenkonstrukt gerät ins Wanken. Geraldine muss sich in Autoreifen verstecken, während Mila sie mit einem simplen Trick beruhigt: «Tu einfach so, als wüsstest du, was du tust – das wirkt kompetent!»
Die Stadträtin hält derweil eine flammende Rede über Frauen in Männerberufen, während der „Automech“ sich verdächtig intensiv mit dem Computer beschäftigt. Kein Wunder – denn am Ende entpuppt sich einer der Charaktere als verdeckter Ermittler, der eine Fahrerflucht aufklären soll.

Begeisterung beim Publikum

Mit viel Witz, Verkleidungen und rasanten Rollenwechseln sorgten die «Garageusen» für beste Unterhaltung. Beat Niederberger, der nicht nur Regie führte, sondern auch mitspielte, bewies ein Händchen für Timing und Inszenierung.

Am Ende löst sich das Chaos in Wohlgefallen auf – ganz so, wie es sich für eine gelungene Komödie gehört. Das Publikum dankte es mit langem Applaus. Alfred Weigel

Beat Niederberger als Informatikspezialistin durchforstet den Computer des Garagisten, rechts Renate Erismann als Stadträtin.
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Der Garagist (Kurt Diriwächter) kümmert sich um zwei Kundinnen (Verena Jolk und Sonja Odermatt).
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Mila (Verena Jolk) und der Automobilfachmann (Urs Fretz) kommen sich näher.
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Verena Jolk und Sonja Odermatt als Garageusen und Urs Fretz als Automobilfachmann verfolgen das Geschehen in der Garage Eigenmann.
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«Garageusen» hätte mehr als nur drei Aufführungen verdient: In der Schlussszene tummeln sich alle sechs Akteure auf der Bühne.
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