Ein mächtig schönes Strohdachhaus
Das Kölliker «Salzmehus» erstrahlt in neuem Glanz. Es ist bemerkenswert was Andreas Bergamini und seine Mitarbeiter in den vergangenen sechseinhalb Wochen geleistet haben. Aus 36 Tonnen ungarischem Schilf und 7 Kubikmetern englischem Stroh entstand ein wunderschönes Dach. Die letzten Arbeiten am First waren noch einmal sehr intensiv. Auf dem Bild sieht man, wie kunstvoll und aufwändig das Ganze gearbeitet ist. Bergamini sagte dazu: «Ja, wir haben alleine für den Dachfirst rund 360 Strohzöpfe geflochten, jeder 140 Zentimeter lang.» Die Strohzöpfe wurden anschliessend über eine Wasserdichte EPDM Folie, die über den ganzen First läuft, gelegt und mit Draht gesichert. Auch die bösen Geister haben dank Ruedi Lüthi und Andreas Bergamini keine Chance mehr. Die von Lüthi gedrechselten Babeli sind in Stroh eingepackt worden und zieren nun den Dachgiebel. Als zusätzliche Arbeit musste noch ein Teil der Sprinkleranlage erneuert werden. Nun sieht das mächtige Dach nicht nur schön aus, es ist wieder zu 100 Prozent dicht.
Das gute Wetter in den vergangenen Wochen hatte die Arbeiten schneller vorwärts gehen lassen als angenommen. Der Abgabetermin konnte problemlos eingehalten werden. Andreas Bergamini und seine Leute waren sogar etwas früher fertig als geplant. Vergangene Woche nun nahm der Bauverwalter Devis Ledermann das Dach ab. Wie Bergamini sagte, war er sehr zufrieden mit der Arbeit.
Ein besonderes Erlebnis für die Dachdecker
Die Schlussabrechnung ist noch nicht gemacht, aber es sieht so aus als ob das Dach, das Material, das verbaut wurde und die Arbeiten sogar etwas günstiger ausfallen werden als die offerierten 311’000 Franken. Nicht vergessen werden Bergamini und seine Mannschaft die grosse Akzeptanz von den Gemeinderäten, den verantwortlichen der Denkmalpflege und der Bevölkerung in Kölliken. «So etwas habe ich noch nie erlebt. Wir durften beinahe jeden Tag Komplimente entgegennehmen, viele Fragen von Interessierten beantworten, es gab Kaffee und Kuchen und wenn es besonders heiss war, wurden wir mit kühlen Getränken verwöhnt», so Bergamini.
Einen besonderen Dank richtete Bergamini zum Schluss an die Aargauische Denkmalpflege und die Gemeinde für das entgegengebrachte Vertrauen und den schönen Auftrag. Zudem bekam auch seine Partnerin Trudy Hort ein Kränzchen gewunden. «Sie sorgte die ganze Zeit dafür, dass wir nicht wegen Hunger oder Durst vom Dach vielen, dass alles immer bereit war und sie auch immer auf dem Dach half, wenn Not am Mann war.»