Ein schicker, französischer Kombi
Trotz SUV-Boom: Die Abteilung «Kombi», zu der auch der Peugeot 308 SW Hybrid gehört, macht in Europa immer gut ein Viertel aller Neuwagen aus. Der Franzose vermittelt nicht nur einen sehr schicken und sportlichen Eindruck, er hält auch, was er verspricht. Der Peugeot 308 PHEV 225 ist fraglos ein Hingucker. Die Karosserie streckt sich auf 4,64 m, kurz die Überhänge, beinahe Sportwagen-like lang die Motorhaube. Frontal zentral prangt das neue Logo der Löwenmarke, seitlich der Hauptscheinwerfer bohren sich die Fangzähne der Tagfahrleuchten scheinbar den Asphalt, und das Heckfenster beschirmt ein sportlicher Dachspoiler.
Individuelle Tasten
Die Instrumente mit 3D-Effekt sind eine hübsche Spielerei. Zudem macht das Peugeot-typische Cockpit (man guckt über statt durch das Lenkrad auf Instrumente) ein Head-up-Display überflüssig. Ins Fahrerdisplay lässt sich eine spacig-schwebende 3D-Darstellung einspielen, vor allem aber ist die ehemalige «Gebissleiste» – eine Schlange von Kippschaltern, durch grosse Sensortasten ersetzt worden, die coolerweise frei belegbar sind. Die Handhabung des intuitiv aufgebauten Infotainments folgt der des Smartphones – Wischen, Touchen, Sliden also. Die Sprachsteuerung reagiert auf den Zuruf «OK Peugeot», versteht mündliche Befehle aber sosolala … Der 308 Hybrid ist mindestens an die zweithöchste Ausstattungsstufe «GT» gebunden. Darüber hinaus, was schon die einfacheren Levels mitbringen – etwa Aluräder, Zweizonen-Klimaautomatik, Ambientelicht, Fernlichtassistent, Verkehrszeichenerkennung, Rückfahrkamera mit 180-Grad-Umgebungsansicht, Ausparkassistent, Adaptivtempomat, Totwinkelassistent – gehören dann noch das 3D-Kombiinstrument, Matrix-Scheinwerfer, Lenkradheizung sowie ein Luftqualitätssystem zum Lieferumfang. Das Topmodell «GT Pack» bietet ausserdem den ergonomischen Komfort-Fahrersitz, Massageund Heizfunktion für beide Vordersitze, eine sensorgesteuerte Heckklappe sowie den Spurpositionierungsassistenten. Bei einem Preis ab weniger als 40ʼ000 Franken ergibt sich ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Der Platz vorn ist auf jeden Fall ausreichend. Empfehlenswert ist der elektrisch verstellbare und mit ausziehbarer Oberschenkelauflage bestückte ergonomische Komfortsitz, der das Gütesiegel der Aktion gesunder Rücken (AGR) trägt – Massagefunktion inklusive. Hinten gibt es etwas weniger Spielraum für Knies und Köpfe, aber in der Regel passts … Das Ladevolumen von 548 bis 1574 Liter reicht locker für Kinder, Kegel, Koffer, Badesachen usw. Die Lehnen der dreigeteilten und ausstattungsabhängig mit praktischer Durchlademöglichkeit versehenen Rücksitzbank lassen sich vom Heck aus umklappen, so entsteht eine ebene Ladefläche. Das Frachtgut wird über eine wunderbar niedrige Ladekante ins Gepäckabteil gehieft.
Auf Komfort getrimmt
Ausser den zwei Hybridvarianten (180 oder 225 PS) gibt es auch Benzin- und Dieselmotorisierungen und ab 2023 auch eine rein elektrische Variante. Im Hybrid tut ein 1,6-l-Vierzylinder-Benziner mit 133 kW/181 PS Dienst. Sein Kamerad ist ein Elektromotor mit 81 kW/ 110 PS. Daraus resultiert eine Systemleistung von 225 PS. Als Stromspender dient eine Lithium-Ionen-Batterie mit 12,4 kWh. Rein elektrisch gegen bis zu 60 km, das ist gut. Fahrdynamisch ist der 308 ist ganz französisch auf Komfort getrimmt. Schliesslich gehört das zum Savoir-vivre. Nicht, dass er keine Kurven fressen könnte oder wie ein Dampfer auf hoher See schaukeln würde, nein, gar nicht. Aber der Charakter ist eben bequem. Auch die Lenkung ist spassig – v. a. auf «Sport». Mithilfe dreier Modi kann Mann und Frau entscheiden, wie er es angehen lassen will – betont sportlich (Sport), rein elektrisch oder im Hybrid- Mode, der dann die jeweils passende Antriebsform selber auswählt. Zu den Möglichkeiten des Infotainments gehört auch der e-Save-Modus, mit dem sich elektrische Reserven – gestaffelt nach Kilometern – für später aufsparen lassen. Und über die «B»-Taste ist eine extrastarke Rekuperation zu aktivieren.
Vorab im Hybrid-Modus bewegt, kann man mit rund 3 Litern durchkommen. Aber eben – sehr diszipliniert nachgeladen, fast nur elektrisch gefahren. Im Mix mit reinen Verbrennerphasen etwa auf der Autobahn werden es dann schon um die 7 Liter. Der Plug-in-Hybrid lädt einphasig mit bis zu 3,7 kW. Für den Aufenthalt an der 1,8-W-Haushaltssteckdose bedeutet das 7 Stunden, 5 Minuten – über Nacht ist die Batterie also voll aufladbar. An der Wallbox dauert es nur 3 Stunden 50 Minuten. Ein 7,4-kWOnboard-Charger verkürzt die Ladezeit an der Wallbox auf 1 Stunde 55 Minuten, kostet allerdings Aufpreis. Schnellladen ist, wie bei den meisten Plug-in- Hybriden, nicht möglich.
«Im Schnitt 51 Jahre alt, 78% sind viel unterwegs, 83% männlich, leben zu 85% als Paar und 30% haben Kinder», sagt Projektmanagerin Agnès Tesson-Faget über die typischen Käufer einer Peugeot 308. Allein, gerade einer jungen, dynamischen Familie steht dieses Auto auch sehr gut an.