Emil Frey AG: «Wir sind noch nicht in alter Frische zurück»
Die Emil Frey AG in Safenwil feiert ihr 70-jähriges Bestehen – und zieht Vergleiche zwischen damals und heute.
Bis 6. November findet die Herbstexpo statt. Bewusst wird die Durchführung aufgrund der Pandemie im gleichen Rahmen durchgeführt wie im letzten Jahr. Im Rahmen der Pressekonferenz zieht Geschäftsführer André Steiner einen Vergleich zwischen damals, als Emil Frey mit Weitsicht den Standort Safenwil gründete, und heute. «1951 wurde der Bedarf an Mobilität zwar grösser. Aber aufgrund der Einschränkungen nach dem Zweiten Weltkrieg war die Situation nicht einfach», so André Steiner. «Heute kämpfen wir mit den Folgen der Pandemie und müssen uns auch neu erfinden.» Weiter betont der Geschäftsführer, dass die Folgen alle Branchen hart treffen würde. Doch Aufgeben sei keine Option. «Der Standort Safenwil feiert sein 70-Jahr-Jubiläum. Die Emil Frey AG ihren 97. Geburtstag. Es gab zahlreiche Krisen und Schwierigkeiten in den letzten Jahrzehnten. Die gilt es mit Weitsicht und Anpassungen zu meistern.»
Der Situation anpassen
Auf dem Occasions-Markt schrumpft die Anzahl der verfügbaren Fahrzeuge stetig. Die Nachfrage hingegen bleibt bestehen. Durch grosse Verzögerungen bei der Lieferung von Neuwagen bleiben Gebrauchtwagen länger im Besitz – und kommen dementsprechend später als Occasionen auf den Markt zurück. Deswegen rechnet André Steiner ab nächstem Jahr mit einer Verteuerung von sechs bis zehn Prozent.
Damals in den Anfängen Emil Freys, verdiente er in Zürich seinen Unterhalt mit dem Handel und dem Bau von Fahrrädern. Das sei vergleichbar mit der heutigen Situation. André Steiner erklärt die Metapher: «Natürlich verkaufen wir heute keine Fahrräder. Aber wir müssen uns der Situation anpassen. Neue Ideen, wie ‹Emil Frey Move› helfen uns dabei, den Wunsch nach Mobilität erfüllen zu können.» Mit «Emil Frey Move» haben die Kunden die Möglichkeit, die Wartefristen auf ihr Neufahrzeug mit einer Occasion zu überbrücken. Die Laufzeit kann flexibel angepasst werden und kostet dem Kunden nicht mehr, als er ohnehin monatlich für ein Fahrzeug ausgeben müsste. Die Dauer beträgt zwischen vier und maximal zehn Monate – bis der Neuwagen eintrifft.
Es gilt, Arbeitsplätze auch in der Zukunft zu erhalten
Der Unterbruch der Versorgungsketten sorge in allen Branchen weltweit für schwierige Situationen. Doch die Emil Frey habe sich noch nie unterkriegen lassen. Dieses Prinzip gelte immer noch, wenn nicht sogar mehr als zuvor. «Die Emil Frey AG hat zahlreiche Krisen überstanden. Den Zweiten Weltkrieg und der Rationierung vom Benzin, die Ölkrise und die Eurokrise im Jahr 2011. Diese Krisen gilt es zu bewältigen. Das macht auch einen Wandel in den Köpfen notwendig.» Es gelte vor allem auch, die Arbeitsplätze zu erhalten. Der Umsatz liegt immer noch rund 20 Prozent unter dem Referenzjahr 2019. Die Zukunft werde schwieriger, nicht leichter, betont der Geschäftsführer. «China hat sich eine Menge Rohstoffe gesichert, auch hier wird es eng werden.»
Toyota als Anker und Vorreiter
Der Hersteller zeigt sich seit Jahrzehnten innovativ und umweltbewusst. Auch hier wurde 1967 Weitsicht bewiesen, als sich Emil und Walter Frey dazu entschieden, Toyota zu importieren. «Ohne Toyota wären wir heute nicht da, wo wir sind», betont André Steiner. Toyota gilt als Vorreiter bei den alternativen Antrieben, die Umweltcharta ist mehr als 30 Jahre alt. «Derzeit gibt es von Toyota 29 Modelle mit acht verschiedenen Antriebsarten. Durch Weitsicht und Innovation können die Japaner die Krise meistern.»