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Er steht für ein neues, cooles Markenimage

Man(n) muss zugeben, dass er vor der Testfahrt mit dem SsangYong Korando e-Motion nie erwartet hätte, auf ein solch ausgewogenes Elektro-SUV zu treffen, das im emotional bewegenden Level spielt. Schöne Bescherung. Ein Beispiel: Schon nach wenigen Metern auf der Autobahn überzeugt der Cruise-Knopf total. Einmal drücken und das Auto stellt alles selber ein, um sich via Spur- und Abstandshalter souverän allein auf der Strasse zu bewegen. Das ist gelinde gesagt besser gelöst als bei vielen viel teureren Marken. Der Korando e-Motion ist darum sicher das beste und v. a. wichtigste Auto in der Konzerngeschichte. Er ist unterwegs, um die Emotion hinter dem Markennamen der Menschen in der westlichen Hemisphäre zu ändern. Und er macht das prima!

Ab die Post
Wer heutzutage mit dem SsangYong Korando e-Motion aufkreuzt, outet sich nicht als unwissender Lauch, sondern vielmehr als cleverer Insider. Also los gehts: Einfach den Startknopf drücken, den Wählhebel auf D und beim Druck aufs Fahrpedal rollt der Korando-e los. Kraft der 190 PS und 360 Nm Drehmoment geht es flott vom Hocker: Nach kurzem Scharren der Vorderräder (ein Allradantrieb könnte hier Abhilfe schaffen, doch der ist für den e-Motion leider nicht zu haben) flitzt der knapp 1,9 Tonnen schwere SUV verzögerungsfrei nach vorne (0–100 km/h in 8,5 s). Mal schnell in die Lücke auf der Nebenspur flitzen, ein kurzer Zwischenspurt zum Überholen – das geht hurtig und macht im e-Motion Stimmung! Die sattsam direkte Lenkung gibt immer ausreichend Rückmeldung. Die drei Rekuperationsstufen, mit denen der e-Motion maximal 80 kW in den Akku zurückspeist, können über Wippen am Lenkrad eingestellt werden. Das Höchsttempo ist bei 160 abgeriegelt. Macht Sinn, weil sonst der 62-kWh-Akku (netto nutzbar sind rund 55 kWh) zu arg strapaziert würde. Laut Norm sind kombiniert 339 Kilometer Reichweite drin, in der Stadt, wenn per Lenkradwippe Bremsenergie zurückgewonnen wird, sollen es gar bis zu 474 Km sein. 330 km sind – wenn nicht nur volle Möhre Autobahn gebolzt wird – gut drin. Der Verbrauch lässt sich unter 20 kWh pro 100 km halten, wobei es dafür eines feinen Gasfusses und eben der Möglichkeit zu rekuperieren bedarf. Mit einer Leistung von maximal 80 kW dauerts im schnellsten Fall 30 Minuten, bis der Akku von 20 auf 80 % geladen ist. An öffentlichen AC-Säulen braucht der Korando-e viel Zeit. Maximal 6,6 kW kann der Koreaner dort ziehen, sodass der komplett leere Akku erst nach knapp 10 Stunden wieder zu 100 % gefüllt ist. Bei einem neuen Modell sollte man heute 11 kW erwarten können, um Ladesäulen nicht allzu lang zu blockieren. Aber eben, an Schnellladern auf der Autobahn geht es ordentlich fix. Null Nachteil zur grossen Masse der E-Fahrzeuge. Via Fahrmodusschalter auf Eco gestellt lässt sich die Motor- und Heizleistung reduzieren. Auf Eco+ geschaltet wird markant geknausert – die Höchstgeschwindigkeit ist dann auf 90 km/h und die Heizung ausgeschaltet. Eine Wärmepumpe zum Energiesparen hat der e-Motion serienmässig an Bord – auch das top; andernorts kostet das extra. Für ein E-Auto macht dieses Feature freilich derart Sinn, dass es eigentlich immer zum Standard gehören sollte.

Design ist Geschmack
Über Design lässt sich bekanntlich streiten. Das ist und bleibt subjektiv. Jenes des Korando e ist so ausgelegt, dass man ihm den elektrischen Antrieb ansieht. Ein geschlossener Kühlergrill, ein paar blaue Designelemente an der Front, am Spiegel und am Heck. Und auch innen gibt es ein paar dezente blaue Farbtupfer und natürlich elektrospezifische Anzeigen im digital ausgeführten Kombiinstrument. Im verblüffend wertig verarbeiteten Cockpit findet man sich sofort zurecht:

Übersichtliche Digital-Instrumente hinter dem gut in der Hand liegenden Multifunktions-Lenkrad, Knöpfe statt Touchscreen-Untermenüs für die Klimaanlage und ein mittiger 9-Zoll-Bildschirm mit integriertem und übersichtlichem Navi. Die Integration von Handys ist easy, und damit auch deren Funktion CarPlay z. B., und selbst kabelloses Laden ist ab zweithöchster Ausstattung «Platinum»-Serie dabei. Assistenzsystemmässig ist da eine flotte Flotte im Preis inbegriffen. Voll ausgerüstet liegt man in der «Titanum»-Ausführung bei rund 45 000 Franken Inklusive 7 Jahre Garantie – echt «sehr gut» hinsichtlich Preis-Leistung.

Ausreichend Platz
Weil die Antriebsbatterie des Elektro-Korando in den Unterboden passt, gibt es zwischen den Versionen mit Verbrenner und dem elektrischen SUV keine Unterschiede beim Platzangebot. Das fällt überraschend gut aus: Die Dachlinie fällt nach hinten nur dezent ab, was gross gewachsene Heckpassagiere dankbar zur Kenntnis nehmen: Wenn der Vordersitz auf 1,85-Meter-Personen eingestellt ist, finden auf der Rücksitzbank selbst 2-Meter-Mitfahrer genügend Platz für Kopf und Beine. Der Kofferraum mit variabel auf- und einstellbarem Ladeboden bietet genug Platz (551–1248 l) für Gepäck und Ladekabel, und auf der Rückbank des 4,47 Meter langen SUV freuen sich selbst grosse Passagiere über viel Platz – kaum ein anderer Kompakter bietet mehr. Staufächer sind deren genügend da, auch für die Familie mit Kids on Board.

Sicherheit ist hoch
Bei der aktiven Sicherheit schneidet der SsangYong sehr gut ab. Bereits das Basismodell ist mit einem City-Notbremssystem Kollisions- und Abstandswarner, Müdigkeitserkennung, Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung sowie Tempomat samt Geschwindigkeitsbegrenzer ausgestattet. Darüber gibt es auch einen Spurwechsel- sowie einen Totwinkelassistenten an Bord, der beim Ausparken (Querverkehr) und beim Aussteigen vor herannahendem Verkehr warnt. Im Euro-NCAP-Crashtest schaffte der Koreaner fünf Sterne. SsangYong-Europachef Johan Vanden Bergh (48) gibt selbstbewusst die Richtung vor: «Jedes Jahr ein neues Elektroauto!» Und wenn die auf dem Level des Korando e gebaut werden, dann sieht es gut aus für die Koreaner – sehr gut!



SsangYong Korando e-Motion

Motor: Elektro.
Antrieb: Front.
Leistung: 190 PS; max. Drehmoment 360 Nm
Beschleunigung: 8,6 s von 0 auf 100 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 156 km/h
Batterie: 62 kWh (netto 550 kWh)
Verbrauch: 16,8 kW (Test 20,5 kW)
Reichweite: kombiniert 339 km, Stadt 474 km (Test 320 km)
Ladeleistung: max. 80 kWh
Wechselstrom-Wallbox: max. 6,6 kWh.
Masse: L×B×H 4465×1870×1645 mm
Radstand 2675 mm; min.
Bodenfreiheit 169 mm
Kofferraum: 551 – 1248 l
Leergewicht: 1840 kg
Zuladung: 410 kg, max. Gesamtgewicht 2250 kg
Anhängelast gebremst: 1500 kg/ ungeb. 500 kg.
Preis: ab Fr. 39’190.– (Ausstattung Bronze)

Testwagen (Ausstattung Titanum / höchste Ausführung, u. a. mit Totwinkelassistent, Spurwechselassistent, Mood-Light Sitzbezug in Leder, Fahrersitz elektr. verstellbar, Sitzbelüftung vorn, LED-Hauptscheinwerfer) ab Fr. 45’990.–
Garantie: 7 Jahre / 150’000 km.