Fast 78’000 Schüler starteten ins neue Schuljahr
Fast 78’000 Volksschülerinnen und -schüler starteten ins neue Schuljahr 2020/21. Für 7200 von ihnen war es der erste Tag im Kindergarten, für 7100 der erste Schultag. Unterrichtet wird nach dem neuen Aargauer Lehrplan. Auf allen Stufen findet der Unterricht ab dem 10. August wieder im Vollbetrieb im Klassenverband statt.
Die Schutzmassnahmen an der Volksschule richten sich nach den schweizweit geltenden Eckwerten des Bundesamts für Gesundheit, schreibt der Kanton Aargau in seiner Mitteilung zum Schulbeginn. Die Eckwerte besagen, dass sich Kinder im Volksschulalter untereinander im Klassenverband, auf dem Schulweg und auf den Pausenplätzen weitgehend normal verhalten und bewegen dürfen. Hingegen sollen die Schülerinnen und Schüler im Kontakt mit den Lehrpersonen sowie die Erwachsenen unter sich den Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten. Falls dies nicht möglich ist, können beispielsweise Trennwände aus Plexiglas eingesetzt werden.
Auch auf der Sekundarstufe II (Berufsfachschulen, Mittelschulen, Höhere Fachschulen) kommt der Einhaltung der Hygienemassnahmen und Verhaltensregeln eine wesentliche Bedeutung zu. Wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, kommt eine situative Maskenpflicht für bestimmte gemeinschaftlich genutzte Räume oder schulische Situationen zum Tragen.
Meilenstein in der Geschichte der Aargauer Volksschule
Ab dem Schuljahr 2020/21 gelten für die Aargauer Volksschule zwei wesentliche Neuerungen: Zum einen bildet der neue Aargauer Lehrplan die Grundlage für den Unterricht an der Volksschule, zum anderen wird die bisher geltende Bereitstellung, Bewilligung und Finanzierung von Pensen für Lehrpersonen und Schulleitungen an der Volksschule durch eine neue, pauschalierte Ressourcierung abgelöst. Im Hinblick auf das neue Schuljahr haben die Schulen ein Ressourcenkontingent erhalten, mit dem sie unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben und der Bildungsrechte der Schülerinnen und Schüler ein angemessenes, sachgerechtes und möglichst wirkungsvolles Schulangebot bereitstellen. Der kommunale Gestaltungsraum wird damit deutlich erhöht.
«Medien und Informatik» als neues Schulfach
Die Einführung des neuen Aargauer Lehrplans führt unter anderem dazu, dass die Schülerinnen und Schüler der Volksschule ab der 5. Klasse bis zum Ende der Oberstufe neu im Fach «Medien und Informatik» unterrichtet werden. Neu beginnt auch der Französischunterricht und damit das Erlernen einer zweiten Fremdsprache in der 5. statt wie bisher in der 6. Primarschulklasse. Die Zahl der Aargauer Schülerinnen und Schüler an der Volksschule steigt seit dem Schuljahr 2014/15 kontinuierlich an von damals 71’900 auf heute rund 77’900 Schülerinnen und Schüler. Das Wachstum der Schülerzahlen zeigt sich besonders im Kindergarten und an der Primarschule, aber auch an der Oberstufe steigen die Schülerzahlen an.
Im neuen Schuljahr unterrichten an der Volksschule rund 8840 Lehrerinnen und Lehrer. Sie teilen sich 5600 Vollzeitstellen und werden von 480 Schulleiterinnen und Schulleitern geführt. Bei steigenden Schülerzahlen braucht es auch mehr Lehrpersonen. Den Schulleitungen ist es trotz Lehrpersonenknappheit ein weiteres Mal gelungen, auf den Schuljahresbeginn für alle Abteilungen eine verantwortliche Klassenlehrerin oder einen Klassenlehrer einzustellen. Für Teilpensen trifft dies aber nicht überall zu. Für diese müssen schulinterne Überbrückungslösungen gefunden werden. Die Situation am Stellenmarkt bleibt damit – gerade auch im Aargau – weiterhin angespannt. Dies gilt insbesondere für die Primarstufe sowie für die Bereiche der schulischen Heilpädagogik und der Logopädie.
Stabile Schülerzahlen an der Sekundarstufe II
Die Gesamtschülerzahlen an der Sekundarstufe II sind zurzeit stabil. In den kommenden Jahren werden sich diese aufgrund der steigenden Schülerzahlen aus der Volksschule ebenfalls kontinuierlich erhöhen. 1415 Schülerinnen und Schüler haben sich für einen allgemeinbildenden Lehrgang am Gymnasium oder der Fachmittelschule entschieden, 6024 Lernende treten neu in die duale Berufsbildung oder ein vollschulisches Berufsbildungsangebot ein. Die Neueintritte in die Berufsbildung liegen damit zum Schuljahresbeginn leicht unter jenen des Vorjahrs. Weil die Lehrstellensuche im ersten Halbjahr aufgrund der Coronavirus- Pandemie erschwert war, bleiben offene Lehrstellen bis Ende August aufgeschaltet und Lehrverträge werden bis Ende Oktober genehmigt. Die Anmeldungen in die Brückenangebote haben leicht zugenommen.