«Federer» war tatsächlich an der Eröffnung
Freddy Blatter ist nach 20 Jahren im Oberentfelder Tennis Aarau- West nach Reinach umgezogen. Dort wurde im Beisein einer illustren Gästeschar die für 1,6 Millionen Franken sanierte Tennishalle eröffnet. Nebst viel regionaler war auch nationale Prominenz angereist: Robert Federer, der Vater von Roger Federer, war unter den Gästen.
Es ist ein Bijou geworden, die «neue» Reinacher Tennishalle. Nach wie vor umfasst sie drei Plätze, diese sind aber neu mit einem sogenannten «Rebound- Ace»-Belag ausgestattet. Dieser gilt momentan als Nonplusultra in Sachen Tennisböden. Die Beleuchtung erfolgt mit LED-Lampen, es wurde energetisch Hand angelegt und auch optisch erstrahlt die 39 Jahre alte Halle in neuem Glanz. «Ich bin vierzig Jahre im Tennis und es ist eine der schönsten Hallen, die ich gesehen habe», sagte «Hausherr» Freddy Blatter anlässlich der Eröffnung.
Tennisschule zieht von Oberentfelden nach Reinach um
Im Platzinterview mit Radio-Argovia- Mann Urs «Lupi» Hofstetter, welcher den Anlass moderierte, hielt Blatter fest, Reinach sei eine der sportfreundlichsten Gemeinden, die er kenne. Bekanntlich fällte die Gemeindeversammlung den Sanierungsentscheid damals einstimmig. Die Schule von Freddy Blatter und seiner Frau Monika Blatter-Simmen war bekanntlich bisher in Oberentfelden beheimatet. Blatter war Organisator der Swiss Junior Trophy, das grösste Juniorenturnier Europas, welches dort 13 Mal stattfand. Die dortige Tennsianlage umfasste sieben Hallen- und vier Aussenplätze, muss aber nun einer Wohnüberbauung weichen, weil auch dort eine Sanierung fällig gewesen wäre, aber für die Eigentümer offensichtlich nicht lukrativ genug.
So lobten denn sowohl Alessandro Greco, Leiter Spitzensport bei Swiss Tennis, der extra aus Biel angereist war, wie auch Christian Koch, Leiter Sektion Sport vom kantonalen Departement BKS nicht nur den «unfassbar guten Belag», sondern betonten auch die Wichtigkeit solcher Stätten für den Tennissport.
Nicht nur die Sanierung, sondern auch die Initiative, dass Blatters Tennisschule in Reinach eine neue Heimat fand, ging von Reinach aus. Blatter durfte sich bereits in die Sanierung einbringen und musste schon bald gegen Widerstand kämpfen, als er die Wände blau gestrichen haben wollte. Heute gratulierten ihm alle zu dieser Wahl. Selbst Gemeindeammann Martin Heiz, der erst zu den Gegnern gehört hatte, lobte das Ergebnis. Das Wort «Bijou» fiel in den Verlautbarungen mehrmals, was Architektin Franziska Goldenberger befriedigt zur Kenntnis nahm.
Auch eine Galerie wurde eingebaut. Aus guter Höhe lassen sich so die Spiele ideal verfolgen. Blatter war einst selber Schweizer Top-Ten-Spieler gewesen, hat sechs Schweizer-Meister-Titel geholt und gehörte 1972 zum Schweizer Davis-Cup-Team. Das alles bezeichnete er jetzt als «erste Welle». Dann folgte die «zweite Welle» mit den 20 Jahren Tennisschule Aarau-West, und nun die «dritte Welle» in Reinach. Es mache ihm Riesenspass, auch hier etwas zu bewegen. «Die vierte Welle kommt bestimmt auch noch, ich weiss nur noch nicht womit», so der 72-Jährige.
Urs Hofstetter zog Robert Federer ans Mikrofon. Zum absehbaren Karriere- Ende seines Sohnes hielt er sich bedeckt, er wollte nichts von Wehmut wissen, noch sei Roger viel unterwegs. Nach Erfolgsrezepten befragt nannte er ein gutes Coaching und dass sich junge Menschen polysportiv betätigen und sich nicht zu früh auf eine Sportart festlegen. Auch Roger habe Fussball und auch Squash gespielt. Wichtig seien aber auch Hallen wie hier in Reinach und vor allem Leute, die sich für den Sport engagieren.
Zum Ausklang lieferten sich Sandro Ehrat (Nr. 7 der Schweiz) und Jonas Schär (Nr. 33 der Schweiz) ein Match, wobei der Rankingunterschied deutlich hervortrat. Die beiden Spieler lobten den Belag und zeigten, was darauf möglich ist.