Feuerwehr übt Personenrettung mit Drohne und Nachtsichtgerät
Die Feuerwehr Uerkental und die Firma Brack.ch haben in einer gemeinsamen Kaderübung erste Erfahrungen im Umgang mit industriellen Kameradrohnen gesammelt. Nebst einem Flugtraining für alle Kaderangehörige stand auch eine nächtliche Personenrettung mit Drohnenunterstützung auf dem Programm.
Die Feuerwehr Uerkental ist bekannt dafür, dass sie sich auch für Neues interessiert und mit der Zeit geht. So erstaunte es nicht, als Kommandant Thomas Räss sein Kader zu einer Drohnen-Übung lud. Zusammen mit Spezialisten der Firma Brack.ch organisierten sie zwei interessante Lektionen.
Ein Teil des Kaders lernte im Feuerwehrmagazin die technischen und praktischen Grundlagen für den Umgang mit Kameradrohnen. Nach einer kurzen Einführung gings direkt an die Fernsteuerung. In einem extra eingerichteten Drohnenkäfig im Feuerwehrmagazin auf dem Wiliberg absolvierten alle erste Testflüge mit einer DJI-Mini-Drohne durch einen vorgegebenen Parcours. Die Feuerwehrleute hatten keine Berührungsängste, sondern einen riesigen Spass.
Schneller Sucherfolg
Eine grössere Herausforderung war der zweite Übungsteil. Dabei ging es um das Suchen einer vermissten Person in einem Waldstück in Wiliberg. Ein Duo führt die Suche mit dem Drohnenpilot durch, die andere Gruppe organisiert sich selbst und führt eine konventionelle Suche im Waldstück durch. Trotz Dunkelheit, Regen und unwegsamem Gelände, fand die Drohnencrew die vermisste Person innerhalb weniger Minuten, während die Suchtruppe ein Vielfaches davon brauchte, die Person zu finden und sie dann auch noch zu bergen.
Bei der Personensuche wurde eine grosse, rund 23’000 Franken teure Drohne, speziell ausgerüstet mit einer Infrarotkamera sowie einer Weitsicht und Zoomkamera, eingesetzt. Sie wurde von einem Profipiloten gesteuert. Diese Art von Drohnen wird zum Beispiel auch nach Bränden oder bei der Suche nach Rehkitzen eingesetzt.
Neue Drohne auf dem Markt
Die Firma Brack.ch präsentierte auf dem Wiliberg aber auch den neusten Drohnentyp der Marke DJI Mavic Enterprise Advanced mit integrierter Infrarotkamera und Sichtkamera. Diese Drohne kostet rund 6500 Franken, kommt in Kürze auf den Markt und kann sehr einfach geflogen werden. Der Einsatz von leichteren Fluggeräten (909 Gramm) ist mit weniger Risiken verbunden, als Flüge mit grösseren Systemen. Dies vor allem, wegen der geringeren Bewegungsenergie.
Die Verantwortlichen der Feuerwehr Uerkental und der Firma Brack.ch zogen ein positives Fazit der Übung. «Es hat sich gezeigt, dass der Einsatz von Drohnen auch bei Nacht und schlechtem Wetter sehr hilfreich sein kann», sagt Kommandant Thomas Räss.