Garten von Verena Dübendorfer ausgezeichnet
Hitzeminderung ist ein aktuelles und wichtiges Thema in den Städten und Agglomerationsgemeinden. Oberflächenversiegelung, dichte Bebauung oder Gebäude blockieren kühlende Luftströmungen, als Folge davon ist die Aufwärmung in der Stadt deutlich höher als in der Umgebung, auch Nächte bringen wenig Abkühlung.
Der Kanton Aargau stellt zur Förderung einer hitzeangepassten Siedlungsentwicklung mit den Klimakarten und dem Leitfaden Hitzeangepasste Siedlungsentwicklung zwei qualitativ hochstehende Werkzeuge zur Verfügung. Aufbauend auf diesen Grundlagen hat die Stadt Aarau das Konzept «Hitzeangepasste Siedlungsentwicklung» erarbeitet. Ziel dieser Klimaanpassungsstrategie ist, die Aufenthaltsqualität im Aussenraum am Tag und die Erhaltung der Durchlüftung in der Nacht zu verbessern.
Die vielfältigen Massnahmen zur Dämmung von Hitzebelastung im Siedlungsgebiet werden in drei Themenbereiche unterteilt: So leisten klimatische Systeme wie Kaltluftentstehungsgebiete, Kaltluftleitbahnen und Frischluftkorridore einen wertvollen Beitrag zur Kühlung und einer Reduzierung der Wärmebelastung in Siedlungsgebieten. Beispielsweise sind für den Luftaustausch zwischen Siedlungsbereichen und Aussenbereichen intakte Kaltluftentstehungsgebiete wie z.B. der Aarauer Schachen von hoher klimatischer Bedeutung. Ebenso erhöhen qualitativ hochwertige, innerstädtische Frei- und Grünräume nicht nur die Lebensqualität, sondern tragen durch ihre kühlende Funktion zur Hitzereduktion bei. Damit können sie zu den zentralen Elementen eines städtischen Entlastungssystems gezählt werden. Durch die Erhaltung, Ergänzung und Aufwertung der Frei- und Grünräume sowie ihre Vernetzung in Form von verschatteten und begrünten Wegverbindungen dienen sie tagsüber als kühle Aussenräume in hitzebelasteten Gebieten und unterstützen nachts die Abkühlung des Siedlungsgebietes. Wasser, Pflanzen und Materialien sind wichtige Gestaltungselemente für Frei- und Grünräume. Sie tragen jedoch nicht nur zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität bei, sondern können durch einen gezielten Einsatz einer Überhitzung von Flächen und Baukörpern entgegenwirken.
Ziel ist es nun möglichst viele dieser Massnahmen in verschiedenen Projekten umzusetzen. «Bis im nächsten Sommer wollen wir präziser definieren, in welchen Bereichen wir welche Aktionen unternehmen wollen», so Stadtrat Hanspeter Thür. Vor allem das Thema «Entsiegelung» werde eine grosse Rolle spielen.
Nicht nur die Stadt sondern auch Privatpersonen können kleine aber nicht minder wichtige Beiträge leisten. Und genau darum ging es beim diesjährigen Klimapreis. Denn es wurde nach dem klimaangepassten Garten gesucht. Fünf Aarauerinnen und Aarauer haben sich mit ihrem Garten um den Preis beworben. Gewonnen haben Verena Dübendorfer und Roland Delz. Sie wohnen im Zelgli-Quartier an der Dossenstrasse. Biodiversität, Entsiegelung, Begrünung und Wasserelemente tragen nicht nur zur Klimaanpassung bei, waren auch für den Erhalt des Klimapreises essentiell. «Es war nicht einfach einen Sieger auszuerkoren», sagt Stadtrat Werner Schib. «Ausschlaggebend waren beim Siegergarten aber der grosse Weiher, die begrünten Fassaden und die grosse Artenvielfalt, zudem existieren keine versiegelten Flächen», führt er aus und gratuliert der anwesenden Verena Dübendorfer noch einmal herzlich.