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Gefühlvoller und komplexer Auftritt von 77 Nachwuchsmusikern im KUK

Zum ersten Mal seit seinem Bestehen, machte das Schweizer Sinfonieorchester der Jeunesses Musicales Suisse auf seiner Tournee der diesjährigen Sommerakademie einen Halt im KUK in Aarau. Ein Heimspiel für die drei Hochuli-Brüder aus Hirschthal, welche als einzige Aargauer im Orchester mitspielen.

Trotz Ferienzeit war der grosse Saal im Aarauer Kultur und Kongresszentrum KUK sehr gut besucht, als mit der Ouvertüre zu Orpheus in der Unterwelt von Jaques Offenbach das Konzert unter der Leitung von Frédéric Théodoloz eröffnet wurde.

Lyrischer ging es mit dem Cellokonzert von Max Bruch – Kol Nidrei weiter. Als aufsteigender Stern am Cellohimmel konnte der erst 13 Jahre alte Lyam Chenaux reüssieren und das Publikum fesseln.

Mit Le Carnaval Romain von Hector Berlioz und der Zugabe Nimrod von Edward Elgar zeigte das Orchester auf eindrückliche Weise, wie dynamisch, gefühlvoll und komplex 77 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 und 16 Jahren zusammen musizieren können. Den zarten Geigen am Anfang hörten alle so gespannt zu, dass man eine Nadel hätte auf den Boden fallen hören. Der Aufbau bis zu den Tuttistellen im Fortissimo wurde vom Dirigenten sehr gefühlvoll und spannend gestaltet, ein Gänsehautmoment. Das Publikum dankte es mit Standing Ovation.

Das Orchestre National des Jeunesses Musicales Suisse (ONJMS) wurde mit den Zielen gegründet, junge Musikerinnen und Musiker aus der ganzen Schweiz zusammen zu führen und ihnen die Möglichkeit zu geben, grosse orchestrale Werke kennen zu lernen und gemeinsam auf einem hohen Niveau einzustudieren und aufzuführen.

Die Sommerakademie dauert jeweils zwei Wochen. In der ersten Woche wird geprobt. Unter der Künstlerischen Leitung von Frédéric Théodoloz und Javier López ist ein ganzes Team von acht Instrumentallehrpersonen damit beschäftigt, den jungen Musikern den letzten Schliff, Kniffs und Tricks im Orchesterspiel beizubringen. In der zweiten Woche geht es dann auf Tournee. Lenk, Vevey, Aarau und Bern standen dieses Jahr auf dem Programm.

Alle Teilnehmenden müssen sich im Vorfeld zur Aufnahme im Orchester bewerben. Dass alle Mitwirkenden beim Start der Sommerakademie ihren Stoff auf dem Instrument bereits beherrschen, versteht sich von selbst. So ist es möglich, dass neben der intensiven Probearbeit genügend ausgleichende Zeit für Spiel, Sport und Kameradschaft bleibt und so die Sommerakademie ein nachhaltiger Motivator für die weitere Entwicklung der jungen Musizierenden ist. CHH

Das Konzert wurde aufgezeichnet und ist zu finden unter https://onjms.ch