Gegen durchgetaktete Tage
Vor 42 Jahren wurde die Schiltwalder Blaskapelle gegründet, Gründungsmitglied Alfred Gerber ist auch heute noch aktiv mit dabei. Benannt wurde die Gruppe nach dem Wald oberhalb von Schmiedrued, an der Luzerner Grenze. Die Mitglieder stammen vorwiegend aus der Region, gepflegt wird der böhmische Musikstil. Inzwischen hat sich die Kapelle unter den Freunden der Blasmusik einen bedeutenden Namen gemacht. So war auch die Leerber Kirche am Sonntagabend bis auf den letzten Platz besetzt. Die Musizierenden platzierten sich unter den brennenden Kerzen des Weihnachtsbaumes. Mit einem Choral aus «Josua» wärmten sich die Spielenden auf, um dann vor allem der Polka zu fröhnen, angefangen mit einer südböhmischen Polka. Gespielt wurde – dem weihnächtlichen Anlass entsprechend – in einem gemässigten Stil. Mit dem Walzer «Abendstimmung» und der Polka «Wir Musikanten» sowie einer weiteren Polka beendeten sie den ersten Teil.
Auch moderne Hits
Mit «Vivo per lei» ehrten sie nicht nur den blinden Sänger und Songwriter Andrea Bocelli, sondern gleichzeitig auch die Musik. Darauf folgte die «Polka mit Herz». Zum Stück «das Sternchen» dankte der Dirigent, Markus Woodtli, dem Publikum, den Musikanten, vor allem aber auch den Angehörigen der Musizierenden. «Zum Beispiel heute Abend, gerade jetzt, macht meine Frau zu Hause den Stall. Ich habe ihr anerboten, einen ehemaligen Lehrling anzufragen, sie winkte ab. Für sie ist Melken mediativ.» Neben dem Walzer «Sommernacht» und der Polka «Leben mit Blasmusik», erklang auch ein Chris de Burgh-Stück, sowie ein Stück für zwei Trompeten. Zum Abschluss spielte das Corps «Stille Nacht» zum Mitsingen. Als Zugabe boten sie den berühmten Böhmischen Tanz.
Toni Blattner dankte dem Dirigenten, denn was wäre eine Blasmusik ohne Dirigenten? Ein Nichts! Vor sechs Monaten lief ihnen der Dirigent davon. Was tun? Markus Woodtli zeigte sich spontan bereit, in die Bresche zu springen und hat in nur sechs Monaten dieses tolle Weihnachtskonzert mit ihnen einstudiert. Allerdings zeigte sich Toni Blattner enttäuscht, weil der quirlige Dirigent keinen Witz erzählte. Trotz Adventsstimmung holte Markus Woodtli dies dann nach… Damit kann mit Zuversicht ins neue Blasmusikjahr gestartet werden. ST