Gemeindepräsident Marco Genoni tritt nicht mehr an
Suhr muss einen neuen Gemeindepräsidenten suchen. Marco Genoni tritt per Ende Jahr von seinem Ämtern zurück. Die restlichen vier Mitglieder des Gemeinderates treten im Herbst bei den Gesamterneuerungswahlen wieder an.
«Der Entscheid, nicht mehr zu kandidieren, ist mir schwergefallen», sagt Marco Genoni. «Ich habe in meiner langen Tätigkeit für die Gemeinde viel Freude gehabt, viel gelernt, viel spannende Begegnungen gehabt und einiges erreicht für Suhr.» Der zweifache Familienvater war insgesamt vier Jahre Mitglied der Finanzkommission, zwei Jahre Gemeinderat, sechs Jahre Vizegemeindepräsident und zuletzt vier Jahre Gemeindepräsident. «Als ich gestartet bin, war unser zweiter Sohn zweijährig. Im Oktober wird er 18.» Genoni möchte in Zukunft mehr Zeit für Familie, Freunde, Freizeit und neue Projekte haben.
Arbeitspensum wieder erhöhen
Marco Genoni ist neben seiner Tätigkeit als Gemeindepräsident mit einem 50-Prozent-Pensum Geschäftsführer der Genossenschaft Milchproduzenten Mittelland in Suhr, eines Verbandes mit gegen 2000 Milchproduzenten. Dieses doppelte Engagement sei anspruchsvoll gewesen. «Ich habe schon nach wenigen Monaten als Gemeindepräsident das Pensum von 60 Prozent auf 50 Prozent reduziert und die restlichen 10 Prozent auf meine Ratskollegen verteilt. Ich durfte in diesen Jahren eine sehr grosse Unterstützung und grosses Engagement von allen Mitgliedern des Gemeinderates erfahren.» Künftig wird er sich wieder stärker für die Milchproduzenten engagieren und sein Pensum dort erhöhen.
Die Legislaturperiode stand in der Öffentlichkeit stark unter dem Vorzeichen der politischen Debatte um den Zukunftsraum Aarau. Genoni macht keinen Hehl daraus, dass diese sehr kräftezehrend war. «Das langgezogene Projekt Zukunftsraum hat mich viel Energie gekostet. Diese hätte ich lieber für wichtige Projekte unserer Gemeinde eingesetzt. Während meiner zwölf Jahre als Gemeinderat und Gemeindepräsident konnten wir in Suhr aber sehr viele wichtige Projekte vorwärtstreiben.» Genoni sieht Suhr gut aufgestellt für die Zukunft: «Institutionen brauchen immer wieder neue Impulse und neue Ideen. Diese werden in Suhr durch neue engagierte Personen kommen.»
Quartett tritt wieder an
Die vier weiteren Mitglieder des Gemeinderates, Vizegemeindepräsidentin Carmen Suter-Frey, bürgerlich parteilos, (GR seit 2010); Daniel Rüetschi, FDP, (GR seit 2014); Thomas Baumann, Zukunft Suhr, (GR seit 2014) und Oliver Krähenbühl, Zukunft Suhr, (GR seit 2018); treten im Herbst – ihre Nomination vorausgesetzt – erneut zur Wahl an. In einer gemeinsamen Erklärung betonen sie ihre gute Zusammenarbeit: «Wir sind eine Gemeinde mit grosser Dynamik. Dementsprechend sind wir als Gemeinderat ein sehr aktives Gremium mit vielen Ideen für Suhr. Wir haben eine sehr positive Diskussionskultur und sind ein gutes Team. Das Engagement für den Gemeinderat ist sehr anspruchsvoll und zeitintensiv. Wir bedauern, dass Marco Genoni nicht mehr zur Wahl antritt, respektieren aber seine Beweggründe.»