General Electric bricht sein Versprechen
Der Regierungsrat kämpft zusammen mit dem Bundesrat für die Erhaltung der von einer Verlagerung nach Frankreich bedrohten General Electric-Arbeitsplätze im Aargau. Er ist enttäuscht, dass General Electric (GE) die 2018 und 2019 gemachten Zusicherungen bezüglich Arbeitsplatz- und Stellenerhalt nicht mehr einhalten will.
«Wir sind enttäuscht, dass die GE-Führung die im Zusammenhang mit dem Standort Oberentfelden gemachten Versprechen bezüglich Stellenerhalt nun nicht mehr einhalten will», erklärt Regierungsrat Urs Hofmann im Namen des Aargauer Gesamtregierungsrats.
Oberentfelden gut ausgelastet
Im Mai 2018 hatte GE angekündigt, 500 Stellen von Oberentfelden nach Birr zu verlagern und im Februar 2019 wurde kommuniziert, dass der Standort Oberentfelden sehr gut ausgelastet sei und GE vorläufig auf einen Umzug verzichte. Der Regierungsrat und die Bundesräte Johann Schneider-Ammann und Guy Parmelin haben in den letzten Jahren intensive Kontakte mit der GE-Führung gepflegt und sich mehrfach für den Erhalt der GE-Standorte und -Arbeitsplätze im Aargau eingesetzt. Umso grösser ist die Enttäuschung, dass die 2018 und 2019 gemachten Zusicherungen zur Erhaltung der Arbeitsplätze im Aargau nun nicht mehr gelten sollen und der GE-Standort Oberentfelden nach Frankreich verlegt werden soll.
Der Regierungsrat fordert das GE-Management auf, auf die in Aussicht genommene Verlegung der Arbeitsplätze nach Frankreich zu verzichten. Dies umso mehr, als Qualität und Produktivität des Standorts Oberentfelden gut seien beziehungsweise besser als in anderen Werken; weitere Pluspunkte seien das über einen langen Zeitraum aufgebaute Knowhow sowie das Potenzial an Fachkräften.
Für den Regierungsrat ist es somit auch in betriebswirtschaftlicher Hinsicht unverständlich, dass der Standort Oberentfelden beziehungsweise Birr geschlossen werden soll. Noch vor der Sommerpause 2020 wurde intensiv am Umzug von Oberentfelden nach Birr gearbeitet. Auch sieht der Regierungsrat ernsthafte Reputations- und Glaubwürdigkeitsrisiken für GE aufgrund der bisher abgegebenen Zusicherungen zur Erhaltung des Standorts Oberentfelden beziehungsweise Birr mit über 550 Arbeitsplätzen (436 Angestellte und 126 temporär Angestellte).
Gespräche mit GE geführt
Der Regierungsrat steht bei seinen Bemühungen, die GE-Standorte und -Arbeitsplätze im Aargau zu erhalten, in engem Kontakt mit Bundesrat Guy Parmelin. Unter anderem fand in dieser Woche ein Gespräch zwischen dem Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF), Landammann Markus Dieth und Vertretern der GE-Führung statt. Der Aargauer Regierungsrat und Bundesrat Parmelin erwarten, dass GE ernsthaft nach Lösungen sucht, um möglichst viele Stellen der Produktionsbetriebe in der Schweiz beziehungsweise im Aargau zu erhalten.