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Bauen für die Kröten

Nicht wenige Spazierende blieben in der Woche vom 12. Februar am Suhrenweg stehen und schauten neugierig zu, wie im Naturschutzgebiet «Distelmatte» in Suhr mit dem Bagger die Landschaft umgepflügt wurde. Manch eine oder einer fragte sich, weswegen hier wohl Bauarbeiten stattfanden.

Das von BirdLife Aargau im Jahr 2007 erworbene Stück Land, wurde durch eine Verlegung des damaligen Flurwegs zu einer vielversprechenden Reservatsfläche umgestaltet. Man legte insgesamt sieben Tümpel mit Pioniercharakter als wertvolle Laichmöglichkeit für Amphibien an. Das Gebiet wurde an die Stiftung Galegge verpachtet. Gemeinsam mit dem Landwirt Thomas Baumann, Pächter des Hofs «Galegge», wurde ein Konzept erarbeitet, in dem das Reservat mit der Beweidung durch Schafe und Schweine eine geeignete Struktur für Amphibien erhielt. Ganz erfreulich ist festzustellen, dass die «Distelmatte» in Suhr inzwischen ein wichtiges Kreuzkrötenlaichgebiet und somit ein Teil des Kantonalen Amphibienschutzkonzepts ist.

Die Kreuzkröte ist in der Schweiz leider auf der Roten Liste als «stark gefährdet» eingestuft. Sie ist besonders angewiesen auf ebensolche vegetationsfreien Pioniergewässer. In den letzten Jahren sorgten die sehr heissen und trockenen Sommer dafür, dass mehrere der kalkstabilisierten Tümpel undicht wurden. Sie behielten kaum noch Wasser und konnten so nicht mehr von den Amphibien zur Laichablage genutzt werden. Aus diesem Grund wurde von BirdLife Aargau gemeinsam mit dem Kanton eine Sanierung der vier betroffenen Gewässer veranlasst. Man ersetzte die Kalkstabilisierung mit einer klimarobusteren Folienschicht.

Der also etwas brachial wirkende Eingriff ist tatsächlich ein wertvoller Beitrag für das Fortbestehen einer gefährdeten Art. Das Ziel ist, dass die «Distelmatte» noch lange ein wichtiger Kreuzkröten-Lebensraum im Suhrental sein wird.  Alexander von Engelberg

In der «Distelmatte» in Suhr liess BirdLife Aargau 2007 insgesamt sieben Tümpel als wertvolle Laichmöglichkeit für Amphibien errichten. 
Bild: ZVG