Hexen gibt es noch, man erkennt sie nur nicht sofort
In einem beschaulichen Dorf geht das Gerücht um, dass eine Kräuterhexe sich angesiedelt hat. An den Tischen zwischen dem Metzgerladen und der Bäckerei spielt sich Tratsch und Klatsch ab. Das «Dorfblatt» Lisi benimmt sich komisch und der Dorfmetzger wie ein Trunkenbold, obwohl er vormittags gar nicht trinkt. Ob es an den «Schoggichrömli» liegt? Irgendetwas stimmt mit denen nicht, aber was? Schnell wird ein altes «Mütterli», das sich im Unterwald niedergelassen hat, als Hexe tituliert.
Die erst seit wenigen Wochen in der Backstube schaffende Rosmarie erhält Lob für ihre «Gipfeli» und in medizinischen Angelegenheiten weiss sie auch noch Rat. Sonderbar ist nur, dass ihr Erscheinen im Dorf mit den Vorkommnissen zusammenfällt. Rosmaries Richtigstellung «Hexen gibt es schon lange keine mehr, vor rund 240 Jahr ist die letzte in der Schweiz geköpft worden», trägt kaum zur Beruhigung der Dörfler bei. «Hexen gibt es immer noch, man erkennt sie nur nicht» – welcher der Charaktere das Statement wohl abgegeben hat? Es wird sich herausstellen. Geschichten und Gerüchte halten sich lange in ländlicher Umgebung. Sie sorgen für Verängstigung und tragen letztlich zur Unterhaltung des Theaterpublikums bei.
Ein Dorfpolizist, der lieber in der Gartenwirtschaft als auf seinem Posten zwischen den «trockenen» Aktenordnern sitzt, und ein verängstigter Musiker mit Geigenkasten, der seinen verletzten Finger nicht dem Doktor in der Stadt zeigen will, vervollständigen die dörfliche Idylle. Eine zwielichtige Rolle spielt eine vornehm auftretende Dame aus der Stadt, die zur weiteren Verwirrung der Dorfbevölkerung beiträgt. Hinzukommen ein im Unterwald arbeitender Handwerker, die Frau des Metzgers und die Bäckereibesitzerin, verkörpert von Theaterpräsidentin Cornelia Jacquemai.
Beat Niederberger führt Regie von der noch wenig inszenierten Komödie «D Chrüterhäx vom Unterwald» aus der Feder der bekannten Autorin Maya Gmür. Mit Kari Roth als Metzgermeister Fritz und Kurt Diriwächter in der Rolle des Dorfpolizisten wirken zwei ehemalige Regisseure der Bottenwiler Spiel- und Theatergruppe mit. In den Fenstern der Metzgerei hingen echte Würste und im Regal der Bäckerei lag frisch gebackenes Brot während des Probenwochenendes. Ob der kulinarischen Dekoration an der Premiere auch eine Rolle zukommt? Alfred Weigel
Aufführungen
Vorverkauf auf eventfrog.ch oder über Telefon 079 662 44 43
Samstag, 17. Februar, 20 Uhr, Premiere
Freitag, 23. Februar, 20 Uhr
Samstag, 24. Februar, 20 Uhr
Sonntag, 25. Februar, 14 Uhr