Im Herbst, statt im Sommer: BBA-Elektrobusse kommen mit «Verspätung»
Die Scania/Hess-Gelenkbusse sollen durch Elektrobusse ersetzt werden. Die 15 alten Busse sind 2007 in Betrieb gesetzt worden und sollen nun bis Ende 2023 für 18 Millionen Franken ersetzt werden, so das Ziel der BBA. «Insgesamt sind 37 Busse im Einsatz. Nun sollen auf einen Schlag 40 Prozent der Busflotte ersetzt werden. Es ist damit das grösste Projekt in der Geschichte der BBA», so Sergio Brawand, Leiter Angebot.
Die BBA bekommt mit dieser Anschaffung nicht nur wieder einen modernen, zeitgemässen Bus, sondern erhofft sich dadurch auch grosse Einsparungen an Diesel. «Wir rechnen mit einer jährlichen Einsparung von rund 440’000 Liter Diesel und einer Reduktion des CO2-Ausstosses um ca. 1100 Tonnen pro Jahr», so Sergio Brawand.
Die neuen Mercedes-Benz-Elektrobusse haben ein Gewicht von 21 Tonnen und bieten 30 Sitzplätze. Sie haben eine nutzbare Batteriekapazität von 470 kWh und kommen damit ca. 220 Kilometer weit. Der Preis pro Fahrzeug beträgt 840’000 Franken.
Das Busdepot in der Telli ist für den Elektrobussbetrieb ausgerüstet worden. Im Mai folgt die Lieferung der Ladestationen, im August wird die Ladeinfrastruktur in Betrieb genommen. Fünf Ladegeräte werden installiert, die je eine Leistung von 300 KW aufweisen. Bei voller Leistung kann ein Bus innerhalb von drei Stunden aufgeladen werden. Das bei zehn Bussen gleichzeitig. Über die Nacht werden die Busse mit reduzierter Leistung innerhalb von sechs Stunden aufgeladen. Bis zu 20 Busse können so gleichzeitig aufgeladen werden. Für weitere zukünftige Elektrobusse könnten weitere Ladestationen installiert werden.
Da der Fahrstil beim Elektrobus grossen Einfluss auf den Verbrauch hat, haben die Fahrerinnen und Fahrer bereits eine erste Schulung absolviert, damit sie sich mit ihrem zukünftigen Fahrzeug vertraut machen können. Eine weitere Schulung folgt sobald die Fahrzeuge vor Ort sind.
Nun fehlen also nur noch die Busse. Da kommt es zu Lieferverzögerungen von circa drei Monaten. Heisst sie werden nicht schon im Sommer geliefert, sondern die ersten zwei erst im Oktober 2023, die restlichen 13 E-Busse ab Januar 2024. Die neuen Elektrobusse werden dann auf der Linie1 (Buchs-Küttigen) und Linie 2 (Rohr-Telli-Erlinsbach) fahren.
Zurück in der Normalität
Der erste Round-Table der BBA fand 2020 – ein Jahr nach dem Schritt in die Eigenständigkeit – statt. Bis zum 2. Round Table sind drei Jahre vergangen. Deshalb nutzten Verwaltungsratspräsident Peter Forster und Geschäftsführer Peter Bärtschiger die Gelegenheit, auf die vergangenen drei Jahre zurückzublicken. Denn die Corona-Pandemie hat auch Spuren bei der BBA hinterlassen. Weniger Umsatz bei den Fahrten, Masken und Desinfektionsmittel besorgen und eine zusätzliche Reinigung der Busse. «Es war eine verrückte Zeit», sagt Peter Forster.
Lockdown und Pandemie führten 2020 zu einem Verlust von 1,1 Millionen Franken, der aber durch die Reserven abgefedert werden konnten. 2021 nahmen die Fahrten wieder etwas zu. Trotzdem kam es zu einem Verlust von 540’000 Franken. Auch dies konnte über die Reserven abgebucht werden. 2022 stabilisierten sich die Verkehrserträge wieder. «Wir sind aber noch nicht ganz auf dem Höchststand wie vor der Pandemie 2019», so Peter Forster. Die Fahrgastzahlen sind ebenfalls wieder nahe an jenen von 2019. SAH