In die Arztpraxis statt ins Spital
Dialysepatienten müssen alle zwei bis drei Tage an einer Maschine ihr Blut reinigen lassen. Viele richten sich zu Hause dafür ein, andere sind auf öffentliche Angebote angewiesen. Seit Anfang Mai gibt es in der Hausarztpraxis von Dr. Christian Fahe in Muhen diese Möglichkeit, als Alternative zum Spitalbesuch.
Die Hausarztpraxis Dr. Christian Fahe in Muhen hat ihre Dienstleistung um vier Dialyseplätze erweitert. Ein Angebot, das es in Arztpraxen der Region so noch nicht gibt. «Wir haben aber festgestellt, dass es einen grossen Bedarf an solchen Stationen gibt», sagt Christian Fahe und führt durch die Praxis-Räumlichkeiten.
«Wir haben die Räume mit komfortablen Liegen ausgestattet sowie mit Pflanzen und Bildern gemütlich eingerichtet. Es gibt auch die Möglichkeit, Filme zu schauen oder Musik zu hören», sagt der 41-Jährige. Auf Wunsch werde sogar ein kleiner Imbiss angeboten.
Weiterbildung zum Nephrologen
Das Angebot richtet sich an Menschen im Suhren- und Wynental, die sich einerseits den weiten Weg ins Kantonsspital Aarau ersparen wollen, anderseits eine gemütliche Atmosphäre dem sterilen Spital vorziehen sowie an Leute, die Ferien in der Region verbringen.
Christian Fahe hat die Arztpraxis im 2. Stock des Müheler Gemeindehauses vor drei Jahren übernommen und ist als Allgemeinarzt tätig. Er verfügt aber auch über eine Weiterbildung zum Nephrologen, also Nierenspezialist. Dass er viel Zeit und Geld in eine Einrichtung für Dialysepatienten investiert, hat auch mit seinem persönlichen Umfeld zu tun. «Mein Vater war über viele Jahre Nierenpatient und ich versuchte, ihm mit meiner Ausbildung zu helfen. Leider verstarb er im letzten Jahr während seiner ersten Dialysesitzung in Kamerun », erinnert sich der Arzt. «Das war der Moment als ich mir sagte, dass ich meine spezielle Ausbildung nutzen und zur Verfügung stellen muss.» Die Kontakte zu Lieferanten hätten schon bestanden, so habe das eine zum anderen geführt.
Christian Fahe praktiziert seinen Beruf mit viel Leidenschaft und Freude.Um die Dialyse-Stationen einzurichten brauchte es einiges an Aufwand. Wasserleitungen mussten gezogen und natürlich die Geräte angeschafft werden. Zwei Räume wurden dafür umgebaut und das entsprechende Personal geschult.
Angebot auch für Patienten anderer Hausärzte
Seit dem 1. Mai ist das Dialyseangebot nun in Betrieb. «Es können sich ausdrücklich auch Menschen anmelden, die zu einem anderen Hausarzt gehen», unterstreicht der Arzt, der hofft, die Gemeinde Muhen und die Region mit seinem Angebot um ein attraktives Angebot zu bereichern.