Kompakter Lifestyle statt kompakter Massenware
Die etwas älteren unteren uns können sich noch an den populären Opel Kadett erinnern, der 1936 erschienen ist. Nach verschiedensten Facelifts wurde er 1991 zum Opel Astra umbenannt. Der neuste Astra ist jetzt ein gewaltiger Quantensprung. Allein optisch mit dem neuen, typischen Opel Gesicht – dem Vizor. «Wir wollten kein beliebiges und zu gefälliges Auto bauen. Der darf ruhig auch polarisieren», erklärt die Chefingenieurin Mariella Vogler. Das tut er auch, aber wetten, dass vor allem auf der «Ist ja toll»-Seite Fans gewinnt? Und das ist markttechnisch gut, weil das Design extrem wichtig geworden ist punkto Kaufentscheidung. Rostlauben oder wirklich schlechte Autos gibt es ja angesichts der Konzernkonzentrierung respektive Verwendung gleicher Bauteile nicht mehr. Der neue Astra, der sich als direkter und veritabler Gegner für den VW Golf sieht, rollt jetzt zu den Händlern. Und: er hat gute Karten, da sehr gut abzuschneiden.
Bis 60 Km elektrisch
Als Vollstromer gibt es den neuen Astra noch nicht. Der kommt nächstes Jahr. Und auch ein Sportmodell (GSI) könnte noch kommen. Der voll dem Zeitgeist entsprechende Plug-in-Hybrid seinerseits bietet 180 PS Systemleistung und bis zu 60 Km reiner, elektrischer Reichweite aus der 12,4-kWh-Batterie. Das ist doch schon mal eine Ansage. Hinsichtlich Fahrwerk gibt’s nichts zu motzen. Komfortabel, wo es komfortabel sein muss und straff, wo es straff sein darf. Die leichtgängige, direkte Lenkung, die Agilität und Wendigkeit höchst stadttauglich. Der Verbrauch wird mit 1,4 l und 14,7 kWh angegeben. Freilich gilt das, wenn man super konsequent nachlädt und sparsam wie ein Fuchs elektrisch rollt. Im Alltag dürfte es dann doch «es Bitzli meh si.» 225 km/h sind Spitze (rein elektrisch 135 km/h).
Gefilterte Luft
Innen gibt’s reichlich Platz – auch im Kofferraum (352 – 1268 Liter). Die ergonomischen Sitze sind sowieso eine Stärke von Opel. Das Cockpitstyling setzt auf einen abwechslungsreichen Look mit vielen unterschiedlichen Materialien. Neben dem breiten, gegen den Fahrer geneigten Touchscreen stehen für die wichtigsten Funktionen auch konventionelle Knöpfe zur Verfügung. Die Anzeigen, auch die digitalen Instrumente hinter dem Steuer, lassen sich gut ablesen. Dazu gibt es Intelli-Air System, das die Aussenluft filtert, ehe sie in den Innenraum strömt. USB-Slots sind drei in Serie vorhanden. Dass sich Smartphones via Apple Car Play und Android Auto kabellos verbinden lassen und die neueste Generation an Assistenzsystemen zum Einsatz kommt, ist im neuen Astra selbstverständlich. Als Pilot durch die Nacht hat Opel das intelligente LED-Fernlicht aus dem Opel Insignia in die Kompaktklasse geholt. Der Hauptscheinwerfer schneidet dabei innerhalb von Millisekunden entgegenkommende Fahrzeuge passgenau aus.
Weniger als 40’000 Franken
Wie gesagt, rollen die ersten Autos jetzt zu den Händlern. Kostenpunkt für den Hybrid: Ab 39’370 Franken. Ist ok. Um die Lieferfristen zu verkürzen, bietet Opel drei, aufgrund der Markterfahrung, drei Schweizer Vorkonfigurationen an. Und zwar als Swiss, Swiss Plus und Swiss Premium. Die Topversion geht bei 42’500 Franken los, dann hat man aber schon alles drin, was man sich wünscht. Als Antrieb gibt es zwei 1,2-Liter-Dreizylinder- Benziner mit 110 und 130 PS, einen 1,5-Liter-Diesel mit 130 PS und zwei Vierzylinder-Plug-in-Hybride mit 1,6 Liter Hubraum und eben 180 bzw. 225 PS. Je nach Motorisierung wird dazu ein Sechsgangschaltgetriebe oder eine Achtgangautomatik angeboten.