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Kontroverse um KSAB-Budget: Referendumskomitee fordert Marschhalt

Das Referendumskomitee «Bildung statt Verwaltung» kritisiert die Führung der Kreisschule Aarau-Buchs (KSAB) und fordert eine Neuausrichtung. Im Zentrum der Kritik stehen demokratische Defizite, Missmanagement und ungenutzte Ressourcen. Das Ziel des Komitees: eine effizientere Mittelverwendung zum Wohle der Schülerinnen und Schüler.

Das Referendumskomitee «Bildung statt Verwaltung» hat sich in einer Medienmitteilung kritisch zu einem Interview von Salvatore Nunziata und Corinne Trachsel, den Spitzen des Schulvorstands der Kreisschule Aarau-Buchs (KSAB), in der «Aargauer Zeitung» geäussert. Besonders heftig fällt die Kritik an den Aussagen aus, die kritische Haltungen im Kreisschulrat als problematisch bezeichnen.

Demokratische Grundsätze im Fokus

Das Komitee sieht im Umgang mit abweichenden Meinungen innerhalb des Kreisschulrats ein «fragwürdiges Demokratieverständnis». Die Mitglieder betonen, dass das Referendum ein legitimes politisches Mittel sei, um eine stärkere Mitsprache der Bevölkerung bei wichtigen Entscheidungen – wie dem 25-Millionen-Budget der KSAB – zu ermöglichen.

Die Forderung des Schulvorstands, Parlamentsentscheide nicht in Frage zu stellen, wird als undemokratisch zurückgewiesen. Vielmehr sei es notwendig, Minderheitenmeinungen zu respektieren und Kompromisse zu suchen, heisst es von dem Komitee weiter.

Kritik an Missmanagement und fehlenden Konzepten

Das Referendumskomitee wirft der KSAB mangelndes Management und unzureichende Konzepte vor. So habe die ideologisch motivierte Abschaffung der Kleinklassen und die Einführung der Integrativen Schule ohne durchdachte Grundlagen gravierende Auswirkungen gehabt. Erst unter dem Druck des Referendums scheine der Schulvorstand nun bereit, langjährige Forderungen wie das sogenannte «Inselmodell» aufzugreifen.

Besonders alarmierend: Die schlechten Bewertungen zweier Schulstandorte in der kantonalen Qualitätskontrolle. So fiel der Standort Gönhard gleich zweimal negativ auf. Ein unerfreuliches Novum in der Aargauer Schullandschaft.

Effizientere Mittelverwendung gefordert

Das Komitee macht deutlich, dass es ihm nicht primär ums Sparen gehe, sondern um eine effizientere Ressourcennutzung. Kritik äussert es an ungenutzten Härtefallressourcen und an zusätzlichen Verwaltungsstellen, die keine Verbesserungen für den Unterricht bringen würden. Vielmehr solle das Budget auf konkrete Massnahmen wie Lehrmittel, Förderkurse und Schulausflüge ausgerichtet werden, um den Schulalltag der Kinder zu bereichern.

Das Referendumskomitee fordert eine umfassende Neuausrichtung der KSAB. Die Budgetablehnung solle als Chance genutzt werden, um die Ausrichtung der Schule kritisch zu hinterfragen und notwendige Reformen einzuleiten. Gleichzeitig wird betont, dass die Debatte über die KSAB bereits ein Erfolg sei: «Es braucht einen Marschhalt, um über die Bücher zu gehen.»

Die politische Auseinandersetzung rund um die KSAB soll aber auch nach der Abstimmung vom 9. Februar 2025 lebhaft bleiben und die Schule voranbringen. RAN